Fieberthermometer Berater

Mit einem Fieberthermometer auf der sicheren Seite

Neugeborene und Babys können noch nicht genau ausdrücken, wie sie sich fühlen oder ob sie unter Schmerzen leiden. Die Körpertemperatur des Kindes ist deshalb für Eltern ein wichtiger Anhaltspunkt für den Gesundheitszustand. Ein verlässliches Fieberthermometer gehört daher zu den Standardutensilien und sollte in keiner Hausapotheke fehlen. Worauf Eltern im Umgang mit Fieber und bei der Wahl des richtigen Thermometers achten sollten, verrät der folgende Ratgeber.

Inhaltsübersicht


1. Welche Körpertemperatur deutet auf Fieber hin?

Die Körpertemperatur des Kindes ist ein wichtiger Indikator, der auf eine Entzündungsreaktion als Ausdruck der Abwehrreaktionen des Immunsystems hinweisen kann. Generell liegt die normale, im Rektum (rektal) gemessene sogenannte Körperkerntemperatur eines gesunden Kindes zwischen 36,5 Grad Celsius und 37,4 Grad Celsius. Für die Körpertemperatur von Neugeborenen gelten andere Grenzwerte. Die Temperatur liegt um die 37,5 Grad Celsius.

Übersteigt die mit dem Fieberthermometer gemessene Temperatur 37,5 Grad Celsius, sprechen Kinderärzte von "erhöhter Temperatur", die bis zu einem Wert von 38,4 Grad Celsius reicht. Mit 38,5 Grad Celsius wird von "Fieber" gesprochen. Ab einer Temperatur von 39°C sollte die Ursache des Fiebers klar sein oder abgeklärt sowie behandelt und beobachtet werden.

Im Gegensatz zu Erwachsenen kann der Körper eines Kindes seine Temperatur noch nicht gut regulieren. Daher schwitzen Kinder im Vergleich zu Erwachsenen weniger schnell und intensiv. Aus demselben Grund können bei Kleinkindern schneller hohe Fieberwerte erreicht werden als bei Jugendlichen oder Erwachsenen.

Wichtig ist, dass die Entwicklung von Fieber nur ein Symptom der Entzündung ist. Entscheidend ist immer die Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes, so dass Kinder auch dem Kinderarzt vorgestellt werden sollten, wenn kein Fieber messbar war, aber der allgemeine Zustand den Eltern Sorgen bereitet. Für Neugeborene und Säuglinge gilt dies in besonderem Masse, da hier die Temperatur im Rahmen von Infektionen sogar erniedrigt sein kann als Ausdruck der Erkrankungen und nicht erhöht sein muss.

Schwankungen der Körpertemperatur beachten

Die Körpertemperatur schwankt im Laufe des Tages. Eltern sollten diese Schwankungen beim Messen mit dem Fieberthermometer berücksichtigen und gegebenenfalls Messwerte zu unterschiedlichen Zeitpunkten miteinander vergleichen. Einfluss auf die Körpertemperatur haben vor allem:

  • Tageszeit:
    Aufgrund von Stoffwechselprozessen erreicht die Temperatur im Körper zum Nachmittag ihren Höchstwert. Im Vergleich zu den frühen Morgenstunden kann sie um etwa ein Grad Celsius höher sein.

  • Aktivität:
    Kinder sind viel in Bewegung. Hierdurch kann ein Anstieg der Körpertemperatur hervorgerufen werden.

  • Emotionen:
    Kinder können schnell impulsiv erregt sein, was die Körpertemperatur geringfügig erhöht.

  • Körperstelle:
    Je nachdem, an welcher Körperstelle die Temperatur gemessen wird, können Schwankungen von bis zu einem Grad Celsius auftreten. Hierbei ist zwischen der Körperkerntemperatur und der Oberflächentemperatur zu unterscheiden.


2. Welche Messmethoden kommen beim Fieberthermometer zum Einsatz?

Ein wichtiger Faktor, der beim Messen der Temperatur berücksichtigt werden sollte, ist die Unterscheidung von Körperkerntemperatur und Oberflächentemperatur. Wird von der "Körpertemperatur" gesprochen, ist meist die Körperkerntemperatur der inneren Organe gemeint. Gemessen wird diese Temperatur dementsprechend in Körperöffnungen wie dem After.

Alternativ wird die Oberflächentemperatur – also die Temperatur auf der Haut – zur Beurteilung herangezogen. Dabei werden Fieberthermometer mit Infrarottechnik auf eine Hautstelle gehalten und zeigen auf einem Display einen Wert an, der die Wärmeabstrahlung der Haut widerspiegelt. Dies ist beispielsweise bei der sogenannten axillaren Messung unter der Achsel der Fall.

Körperkerntemperatur und Oberflächentemperatur im Vergleich

Auch wenn die Messung der Oberflächentemperatur als eine bequeme Alternative erscheint, ist diese gegenüber der rektalen Messung weniger genau. Die Temperatur der Haut ist im Vergleich zum Messwert im After um bis zu 0,5 - 1,0 Grad Celsius niedriger. Ebenso wird die Temperatur der Haut von der Umgebungstemperatur beeinflusst, was zu Verfälschungen des Messergebnisses führen kann.

Um bei mehrfachem Messen vergleichbare Messwerte zu bekommen, sollte immer an derselben Körperstelle gemessen werden.

Das Fiebermessen rektal ist nicht jedem Kind angenehm und kann bei lebhaften Kindern zum Verrutschen des Thermometers führen. Fieberthermometer, welche die Hauttemperatur messen, können also als praktische Ergänzung zur rektalen Methode sowie zur schnellen Kontrolle genutzt werden. Eltern sollten dabei die gemessene Hauttemperatur als einen Mindestwert begreifen – ist sie bereits erhöht, kann die Körperkerntemperatur bereits im fiebrigen Bereich liegen und sollte ebenfalls gemessen werden.

Fieberthermometer und ihre Messmethoden

Die Wahl des Messortes bestimmt, welche Art von Fieberthermometer zum Einsatz kommt. Thermometer sind auf eine von 5 unterschiedlichen Messmethoden ausgelegt:

  • Rektale Messung:
    Unter Kinderärzten gilt das Fiebermessen im After als die genaueste Methode bei Säuglingen und Kindern, da sie die Körperkerntemperatur zuverlässig abbildet. Digitale Fieberthermometer mit elastischer Spitze eignen sich besonders gut für das Fiebermessen im Po.

  • Ohrmessung:
    Das Messen im Ohr per Infrarot ist eine weitere, zuverlässige Methode, denn das Trommelfell und das Temperaturkontrollzentrum im Hypothalamus sind über Blutbahnen miteinander verbunden. Der abgestrahlte Wärmewert liegt jedoch typischerweise um bis zu 0,5 Grad Celsius unter dem rektal gemessenen Wert.

  • Orale Messung:
    Das Messen mit dem Fieberthermometer im Mund wird für Kinder ab einem Alter von vier oder fünf Jahren empfohlen, da das Fieberthermometer für eine aussagekräftige Messung lange genug in der Wärmetasche unter der Zunge verbleiben muss. Kinder müssen also in der Lage und willens sein, das Thermometer dort zu belassen und dabei die Lippen geschlossen zu halten.

  • Axillare Messung:
    Das Fieberthermometer unter der Achsel anzulegen, ist für das Kind angenehm, aber im Vergleich zu den anderen Methoden weniger genau. Hierbei wird lediglich die Hauttemperatur gemessen und ein Verrutschen des Fieberthermometers kann das Messergebnis verfälschen.

  • Messen auf der Stirn:
    Stirnthermometer messen die Wärmeabstrahlung der Haut mittels Infrarot. Dies ist bequem, schnell, und erfordert kaum ein Mitwirken der Kleinen. Eltern sollten jedoch berücksichtigen, dass hierbei die Hauttemperatur gemessen wird, die unter der Körperkerntemperatur liegt und je nach Messstelle und Umgebungstemperatur schwanken kann.

Aufgrund von Schwankungen in der Messgenauigkeit der unterschiedlichen Messmethoden kann sich die normale Körpertemperatur eines Menschen (36,5 bis 37,4 Grad Celsius) in unterschiedlichen Messwerten ausdrücken. Mediziner geben als Richtlinie für den Normalwert je nach Messmethode folgende Werte an:

  • Rektale Messung: 36,5 bis 38,0 Grad Celsius
  • Ohrmessung: 35,8 bis 38,0 Grad Celsius
  • Orale Messung: 35,5 bis 37,5 Grad Celsius
  • Axillare Messung: 34,7 bis 37,5 Grad Celsius

Hier zeigt sich, dass der Messwert, insbesondere bei einem Fieberthermometer, welches die Hauttemperatur anzeigt, teils deutlich unter der tatsächlichen Körperkerntemperatur liegen kann.


3. Welche Arten von Fieberthermometern werden unterschieden?

Während einige Fieberthermometer auf den Einsatz an bestimmten Körperstellen ausgelegt sind, können andere an mehreren unterschiedlichen Stellen angewendet werden. Man kann grob zwischen 4 Arten von Thermometern unterscheiden:

Normales digitales Fieberthermometer

Digitale oder elektronische Fieberthermometer haben die altbekannten Glasthermometer fast vollständig abgelöst, da sie präziser sowie schneller messen und das Messergebnis leicht lesbar über ein digitales Display darstellen. Das Ende der Messzeit wird über einen Signalton mitgeteilt, wodurch sich Eltern nicht sorgen müssen, womöglich zu lange oder zu kurz und dadurch fehlerhaft zu messen.

Digitale Fieberthermometer kommen bevorzugt beim rektalen Messen zum Einsatz, können jedoch auch zum oralen oder axillaren Messen eingesetzt werden. Um für jeden Messort Sicherheit und Komfort zu bieten, verfügen einige digitale Fieberthermometer über eine bewegliche Gummispitze, die Verletzungen der empfindlichen Schleimhäute oder des Darms vorbeugt.

Digitale Fieberthermometer werden heutzutage von vielen Eltern aufgrund ihrer flexiblen Einsatzmethoden sowie der merklichen Vorteile der Technologie eingesetzt:

  • Sehr präzise Messung der Körperkerntemperatur
  • Messdauer bis 30 Sekunden (je nach Modell)
  • Messwert-Speicherfunktion (je nach Modell)
  • Leichte Reinigung, da wasserdicht
  • Gesundheitlich unbedenklich, da frei von Quecksilber

Digitale Fieberthermometer von Qualitätsherstellern wie Beurer oder Braun sind nicht nur günstig in der Anschaffung, sondern liefern auch Messwerte, auf die man sich verlassen kann.

Ohrthermometer

Eine besonders moderne Alternative zum Fiebermessen im After stellt das Ohrthermometer dar. Dieses Fieberthermometer misst die Körperkerntemperatur mit Hilfe von Infrarotsensoren. Diese fangen die abgestrahlte Körperwärme vom Trommelfell sowie dem umliegenden Gewebe auf und geben das Ergebnis mit einem begleitenden Signalton innerhalb weniger Mess-Sekunden über das Display aus.

Da die Blutgefässe von Temperaturkontrollzentrum und Trommelfell miteinander verbunden sind, wird die Temperaturmessung als ähnlich genau wie die rektale Messung eingeschätzt. Das Ohrthermometer ist zwar auf nur eine Anwendungsmethode beschränkt, brilliert jedoch mit mehreren Vorteilen:

  • Präzise Messung der Körperkerntemperatur
  • Sekundenschnelle Messung in 1 bis 2 Sekunden
  • Messwert-Speicherfunktion (je nach Modell)
  • Hygienische Schutzkappen
  • Sanfte Messung

Kontrovers diskutiert wird, ab welchem Alter das Ohrthermometer zum Einsatz kommen sollte. Kinderärzte empfehlen bei Kindern bis zum Alter von drei Jahren, eine rektale Messung vorzunehmen, da der Gehörgang möglicherweise noch zu klein ist, um die Temperatur des Trommelfells sicher messen zu können.

Sollte das Kind jedoch die rektale Methode konsequent ablehnen, können Eltern das Ohrthermometer auch schon ab dem dritten bis sechsten Monat einsetzen. Noch früher sollte dieser Typ Fieberthermometer jedoch nicht verwendet werden, um Verletzungen am Trommelfell zu vermeiden.

Stirnthermometer

Stirnthermometer erfassen die Hauttemperatur ebenfalls über Infrarotsensoren. Zum Messen berührt das Fieberthermometer je nach Modell entweder sanft die Haut oder wird völlig kontaktlos verwendet. Für Kinder, die nicht rektal messen lassen wollen, kann dieses Fieberthermometer eine sanfte Alternative darstellen.

Da mit dem Stirnthermometer die Oberflächentemperatur der Haut erfasst wird, kann diese durch die Umgebungstemperatur beeinflusst sein. Daher empfehlen sich Stirnthermometer vor allem zum schnellen Messen zwischendurch.

Die Vorteile des Stirnthermometers sind insbesondere praktischer Natur:

  • Sekundenschnelle Messanzeige: 2 bis 7 Sekunden
  • Hygienische Messung ohne Schleimhautkontakt
  • Messwert-Speicherfunktion (je nach Modell)
  • Sanftes Fiebermessen ohne Einführen
  • Schnelle Kontrolle, beispielsweise im Schlaf

Im direkten Vergleich der Infrarot-Fieberthermometer empfehlen Kinderärzte das Ohrthermometer, da dieses genauere Messergebnisse liefert. Als schnelle, unkomplizierte und für Kinder komfortable Alternative zwischendurch oder auf Reisen eignen sie sich jedoch sehr gut.

Nuggithermometer

Wie der Name vermuten lässt, besteht das Nuggithermometer aus einem handelsüblichen Nuggi, in den ein Mess-Sensor eingearbeitet ist. Dieser befindet sich im Gummi-Sauger des Nuggis und erfasst während des normalen Nuckelns – quasi nebenbei – die orale Temperatur des Kleinkindes und zeigt sie in einem Display auf dem Schild des Nuggis an.

Zwar ist die Messdauer bei dieser Art Fieberthermometer im Vergleich zu anderen Methoden relativ hoch, jedoch nimmt das Kind die Prozedur des Fiebermessens nicht als solche wahr. Gerade für Eltern, die sich regelmässig einen Überblick über die Temperatur ihrer Kleinen verschaffen möchten, ist dies ein praktisches Zubehör – ebenso wie für Kinder, die Thermometern gegenüber schnell misstrauisch werden.

Die Vorteile von Nuggithermometern liegen vor allem in der Möglichkeit, langfristig unbemerkt zu messen:

  • Präzise orale Temperaturkontrolle
  • Messdauer etwa 3 bis 8 Minuten (je nach Modell)
  • Einfach und unkompliziert anzuwenden
  • Temperaturkontrolle auch in der Nacht
  • Problemlose Reinigung, da wasserdicht

Wie bei Nuggin und Babyflaschen sollte auch beim Nuggithermometer auf das Material und die Beschaffenheit des Saugers geachtet werden. So können beispielsweise Latexsauger Allergene enthalten, während die Silikon-Variante leichter von zahnenden Kindern beschädigt wird.


4. Was ist bei der Wahl des passenden Fieberthermometers zu beachten?

Eltern haben bei der Neuanschaffung eines Fieberthermometers die Qual der Wahl. Neben der Wahl der passenden Messmethode sollten insbesondere folgende Faktoren, die typischerweise in den Herstellerbeschreibungen zu finden sind, bei der Auswahl eines Fieberthermometers berücksichtigt werden:

  • Messgenauigkeit:
    Die Präzision ist das wichtigste Auswahlkriterium für ein Fieberthermometer. Diese ist vornehmlich von der Anwendung und Messmethode abhängig. Eine Unterscheidung in normale Messgeräte und Infrarot-Systeme ist weniger hilfreich, da beispielsweise Ohrthermometer mit Infrarot sehr genaue Messwerte liefern, während Stirnthermometer mit derselben Technik unpräziser sind.

  • Messdauer:
    Für Kinder kann das Fiebermessen eine unangenehme Prozedur sein, die so schnell wie möglich abgeschlossen sein soll. Infrarot-Systeme haben den Vorteil, dass sie innerhalb weniger Sekunden Messergebnisse liefern. Geräte ohne Infrarot-Technik müssen sich hingegen erst schrittweise von Zimmer- auf Körpertemperatur aufwärmen.

  • Hygiene:
    Da digitale Fieberthermometer an Schleimhäuten oder im Darmausgang zum Einsatz kommen, sollten diese unkompliziert zu reinigen und zu desinfizieren sein. Die gängigen digitalen Fieberthermometer lassen sich mit Seifenwasser säubern und mit einem in Reinigungsalkohol getränkten Lappen desinfizieren.
    Beim Kauf eines Ohrthermometers sollten Eltern darauf achten, dass dieses mit Schutzkappen ausgestattet ist. Diese werden nach Gebrauch abgenommen und entsorgt. So kann nicht nur die Übertragung von Keimen verhindert werden, auch die empfindlichen Sensoren sind auf diese Weise vor Ohrenschmalz-Ablagerungen geschützt.

  • Preis:
    Je nachdem, welche Fieberthermometer-Technik bevorzugt wird, sind Preise von 5 bis 50 Euro realistisch. Gerade digitale Fieberthermometer für die rektale, orale oder axillare Messung liegen meist im günstigen Preissegment zwischen 5 und 10 Euro. Die mit Infrarottechnik ausgestatteten Ohr- und Stirnthermometer bewegen sich in einem preislichen Rahmen von rund 20 bis 50 Euro.

Wir empfehlen, jederzeit ein digitales Fieberthermometer zur Rektalmessung im Haushalt zu haben, denn dieses liefert Kinderärzten zufolge die genauesten und zuverlässigsten Messwerte. Ein zusätzliches Ohr- oder Stirnthermometer kann dann der schnellen Kontrolle zwischendurch dienen.

Wer viel mit dem Kind unterwegs ist, sollte auf jeden Fall ein handliches Stirn-, Ohr- oder Nuggithermometer mit sich führen – denn die rektale Messung ist nicht in jeder Situation möglich.


5. Wie misst man Fieber am einfachsten?

Auch wenn es für das Kind und die Eltern nicht die angenehmste Beschäftigung ist: Fiebermessen ist wichtig. Ein paar Tipps können helfen, das Messen mit einem Fieberthermometer vereinfachen.

Rektales Fiebermessen leicht gemacht

Nicht jedes Kind lässt sich das Fieberthermometer problemlos in den Po einführen. Besonders bei recht aktiven Säuglingen und Kindern kann das Fiebermessen dort schwierig sein: Das Thermometer kann verrutschen oder mit der Spitze den Darmausgang verletzen.

Experten empfehlen daher, die Spitze des Fieberthermometers mit Vaseline oder Babycreme einzufetten, damit diese leichter einzuführen ist. Das Kind kann dabei in Bauchlage auf den Schoss oder seitlich auf einer weichen Oberfläche abgelegt werden. Um zu verhindern, dass es sich verkrampft, sollten die Beine angehockt sein. Das Fieberthermometer wird nun 2,0 bis 2,5 cm tief eingeführt und dort gehalten. Ist ein Widerstand zu spüren, sollten Mama oder Papa das Einführen sofort stoppen.

Orales Fiebermessen

Das Fiebermessen im Mund ist bei Kindern und Erwachsenen eine gängige Methode der Temperaturkontrolle. Das digitale Fieberthermometer sollte dabei unter der Zunge platziert werden. Doch auch diese Methode bedarf etwas Übung: Die Fieberthermometer-Messspitze sollte für genaue Messergebnisse bis zu einer halben Minute in der Wärmetasche unter der Zunge verbleiben. Gemessen wird dort, weil die Temperatur in der Mundhöhle niedriger sein kann, als direkt unter der Zunge.

Der korrekte Einsatz des Ohrthermometers

Neben der rektalen Methode stellt das Messen im Ohr eine besonders praktische Art des Fiebermessens bei Kindern dar. Um stabile Messwerte zu erhalten, sollte der Einsatz des Infrarot-Fieberthermometers geübt werden. Es kann gegebenenfalls eine Messungenauigkeit entstehen, wenn

  • die Fieberthermometer-Messspitze nicht wie in der Produktbeschreibung angegeben eingeführt wird,
  • die Ohren beispielsweise durch Ohrenschmalz verunreinigt sind,
  • die Fieberthermometer-Messkappe verschmutzt ist
  • oder die Messvorrichtung beschädigt ist.

Um das Ohrthermometer einzuführen, sollten Eltern das Ohr schräg nach hinten und nach oben ziehen, sodass sich der Gehörgang öffnet. Nun kann das Thermometer soweit als möglich vorsichtig eingeschoben werden. Dank des geöffneten Gehörganges treffen die Infrarotstrahlen auf das Trommelfell und führen innerhalb weniger Sekunden zu einem Messergebnis.

Mit einem Ohr-Fieberthermometer empfehlen Experten, in kurzen Abständen drei Mal zu messen und sich am höchsten Messwert zu orientieren. Ausserdem kann es sinnvoll sein, in beiden Ohren zu messen, da sich die Ergebnisse möglicherweise unterscheiden.


6. Checkliste - Informationen rund um das Fieberthermometer

  • Die verschiedenen Messmethoden

    Rektale Messung:
    Genaueste Methode für Kinder bis 3 Jahre; bildet die Körperkerntemperatur ab, digitale Fieberthermometer geeignet

    Ohrmessung:
    Messung per Infrarot; zuverlässiges Messen, da Wärmestrahlung vom Trommelfell aufgefangen; Wärme-Wert bis zu 0,5 Grad Celsius niedriger als Rektalwert, Ohrthermometer frühestens ab 3 Monaten einsetzen

    Orale Messung:
    Fiebermessen im Mund erst ab 4 Jahren empfohlen; Fieberthermometer muss lange genug im Mund verbleiben

    Axillare Messung:
    Messung unter der Achsel weniger genau; lediglich Hauttemperatur gemessen; Fieberthermometer kann verrutschen

    Messen an der Stirn:
    Wärmeabstrahlung der Haut mittels Infrarot gemessen; Temperatur schwankt je nach Messstelle und Umgebungstemperatur; weniger genau

  • Arten des Fieberthermometers

    Digitale Fieberthermometer

    • Präzise Messung der Körperkerntemperatur
    • Temperaturanzeige auf digitalem Display
    • Ende der Messzeit durch Signalton angezeigt
    • Messdauer: Bis 30 Sekunden, je nach Modell
    • Zum Teil mit beweglicher Gummispitze, beugt Verletzungen vor
    • Speichermöglichkeit für Messwerte
    • Leichte Reinigung, da wasserdicht
    • Gesundheitlich unbedenklich, da quecksilberfrei
    • Geeignet für rektale, orale und axillare Messung
    • Alter: Für Kinder bis 3 Jahre von Experten empfohlen

    Ohrthermometer (Infrarot)

    • Körperkerntemperatur mittels Infrarotsensoren gemessen
    • Temperaturmessung als zuverlässig und genau einzuschätzen
    • Messdauer: 1 bis 2 Sekunden
    • Sanfte Alternative zur Messung im Po
    • Hygienisches Zubehör erhältlich (Schutzkappen)
    • Digitale Anzeige
    • Signalton
    • Speicherplatz für Messwerte
    • Alter: Einsatz frühestens ab 3 Monaten
    • Ohrtemperatur liegt im Gegensatz zur Rektaltemperatur um bis zu 0,5 Grad Celsius niedriger

    Stirnthermometer (Infrarot)

    • Hauttemperatur mittels Infrarotsensoren gemessen
    • Wird durch Umgebungstemperatur beeinflusst
    • Zum Messen mit Fieberthermometer Stirn berühren oder darüber halten
    • Hygienische Messung, da kein Schleimhautkontakt
    • Sekundenschnelle Messanzeige: 2 bis 7 Sekunden
    • Sanftes Fiebermessen ohne Einführen
    • Schnelle Kontrolle auch im Schlaf
    • Digitale Anzeige
    • Speicherplätze für Messwerte
    • Stirn- oder Ohrthermometer: Einsatz des Ohrthermometers empfohlen, da genauere Messwerte, Stirnthermometer lediglich praktischer

    Nuggithermometer

    • Normaler Nuggi, aber mit integriertem Mess-Sensor
    • Orale Temperatur wird während des Nuckelns gemessen
    • Messdauer: 3 bis 8 Minuten, jedoch nebenbei gemessen
    • Bietet groben Überblick über die Temperaturentwicklung auch in der Nacht
    • Digitale Anzeige
    • Problemlose Reinigung, da wasserdicht
    • Nuggi-Sauger aus Silikon oder Latex (Latex kann Allergene enthalten)
    • Referenzwert sollte immer die rektal gemessene Körperkerntemperatur sein
  • Weitere Faktoren der Fieberthermometer-Wahl

    Messgenauigkeit:
    Wichtigstes Kriterium; Besonders zuverlässig ist die rektale Messung via digitalem Fieberthermometer, orale und axillare Messung sowie Stirnthermometer weniger genau

    Messdauer:
    Digitale Thermometer mit etwa 30 Sekunden langwierig; Ohr- und Stirnthermometer nur 1 bis 2 Sekunden

    Hygiene:
    Digitale Fieberthermometer im Einsatz an Schleimhäuten leicht zu reinigen, da wasserfest; Ohrthermometer verfügen über hygienische, auswechselbare Schutzkappen; Stirnthermometer kommen wenig oder kaum in Berührung mit der Haut

    Preis:
    Digitale Fieberthermometer günstig mit 5 bis 10 Euro; Infrarot-Thermometer rund 20 bis 50 Euro

    Einsatzgebiet:
    Digitale Fieberthermometer im rektalen Einsatz nicht für unterwegs oder schnelle Kontrolle geeignet, liefern aber genaueste Messwerte; Praktisch für unterwegs oder die Nacht sind Ohr- und Stirnthermometer


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