Kinderschuh Berater

Kinderschuhe – Qualität für die gesunde Entwicklung kleiner Füsse

Die ersten Schuhe nehmen Einfluss auf die gesamte Entwicklung des kindlichen Bewegungsapparates. Doch viele Eltern orientieren sich beim Kauf eher an Faktoren wie Preis oder Optik, anstatt sich mit den besonderen Bedürfnissen von Kinderfüssen und der unterschiedlichen Beschaffenheit von Kinderschuhen gründlich auseinandersetzen. Aus diesem Grund klärt der folgende Ratgeber, wie Kinderschuhe sicher ausgewählt werden, worauf es wirklich ankommt und wie Mama und Papa die passende Grösse finden.


1. Ab wann braucht ein Kind feste Schuhe?

Die ersten freien Schritte sind einer der ganz grossen Meilensteine in der Entwicklung eines Babys zum Kleinkind. Viele Kinder wagen bereits kurz nach dem 1. Geburtstag die ersten Schritte – anfangs noch abgestützt an Möbeln oder den stolzen Eltern.

Bis etwa zum 18. Lebensmonat kann es dauern, bis ein Kind aufrecht und ohne Hilfe gehen kann. Spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen die Füsse zum ersten Mal das gesamte Körpergewicht tragen und ausbalancieren. Jedes Kind lernt diese Fähigkeiten in seiner eigenen Geschwindigkeit.

Erst, wenn Babys beginnen, frei ausserhalb der eigenen vier Wände zu laufen, ist der Zeitpunkt für die ersten richtigen Kinderschuhe gekommen. Vorher genügen weiche Krabbelschuhe oder ABS-Socken, um die empfindlichen Füsse zu schützen.

Das durchschnittliche Alter, in dem Kinder mit dem Laufen beginnen, spiegelt sich auch im Grössenangebot der verschiedenen Schuh-Hersteller wider: Lauflernschuhe gibt es in der Regel bis Grösse 24/25, Kinderschuhe oft erst ab Grösse 26. Diese Grenze entspricht ungefähr der Schuhgrösse eines Kindes ab dem zweiten Geburtstag. Zu diesem Zeitpunkt rennen, hüpfen und klettern viele Kinder bereits. Erfahrene Eltern raten deswegen dazu, spätestens ab dem 24. Lebensmonat die ersten Kinderschuhe im Haus zu haben.

Barfusslaufen für eine gesunde Entwicklung

Kleine Kinder wollen ihre Welt mit dem ganzen Körper erkunden – gerade in den ersten Lebensjahren sollten Eltern deshalb nicht darauf bestehen, dass die Kleinen ihre Kinderschuhe auch in der Wohnung anbehalten. In der sicheren häuslichen Umgebung kann sogar auf Socken verzichtet werden, denn Barfusslaufen stimuliert die vielen feinen Nervenenden in der Fusssohle.

Dies wiederum trägt zur Entwicklung des Gehirns bei, denn dort werden durch die Stimulation neuronale Verbindungen geschlossen. Häufiges Barfusslaufen unterstützt ausserdem die Durchblutung und stärkt das Immunsystem.


2. Kinderschuhe und ihr Einfluss auf die Entwicklung von Kindern

Während 98 % aller Babys mit gesunden Füssen zur Welt kommen, kann heutzutage nur noch etwa ein Drittel der Erwachsenen Füsse ohne Fehlstellungen vorweisen. Die möglichen gesundheitlichen Spätfolgen von zu engen, zu kleinen oder zu grossen Schuhen in der Kindheit sind immens:

  • Senk-, Spreiz- und Plattfüsse
  • Knie- und Hüftschäden
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Haltungsschäden
  • Verformungen der Wirbelsäule

Der Fuss ist ein technisches Meisterwerk der Natur: Mit 28 Knochen und zahlreichen Gelenken, Muskeln und Bändern wird das Körpergewicht auf vergleichsweise kleiner Fläche geschickt fortbewegt und ausbalanciert. Die Fussmuskulatur und die Knochenstruktur beeinflussen wiederum die gesamte Körperhaltung. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Entwicklung der Füsse untrennbar mit der gesamten Körperentwicklung verbunden ist. Um auf gesunden Füssen durchs Leben zu kommen, sind hochwertige Kinderschuhe in der richtigen Grösse also unerlässlich.

Zeitweilige Fehlstellungen sind normal

Säuglinge und kleine Kinder besitzen in ihrem Fussskelett noch kein ausgebildetes Längs- und Quergewölbe. Daher ist es völlig normal, dass Kinder in den ersten drei Lebensjahren Plattfüsse haben. Erst nach und nach werden beim Laufen die Fettpölsterchen des Babyspecks durch Muskulatur ersetzt und der Fuss richtet sich langsam auf. Deshalb haben Kinderschuhe auch noch kein Fussbett.

Bis zum Schuleintritt dauert es in der Regel, bis das Fussgewölbe vollständig ausgebildet ist und sich die Beinachsen gerade eingestellt haben. Bewegungsmangel, Übergewicht und nicht zuletzt die falsche Grösse der Kinderschuhe können jedoch dazu führen, dass sich eine zeitweilige Fussfehlstellung im Kleinkindalter etabliert, die auch die weitere Entwicklung der Füsse beeinträchtigt, sodass die Fehlstellung permanent erhalten bleibt.


3. Unterschiedliche Varianten von Kinderschuhen

Im Bereich der Kinderschuhe gibt es heutzutage eine riesige Auswahl, die sich nicht vor dem Sortiment für Erwachsene verstecken muss. Eine gute, kindgerechte Passform und eine ansprechende Optik schliessen sich dabei nicht aus. Um für den Besuch bei den Grosseltern genauso gerüstet zu sein wie für einen heissen Tag im Stadtpark, werden Kinderschuhe ausserdem in verschiedenen Formen und Typen angeboten:

Krabbelschuhe

Sobald der Nachwuchs beginnt, sich krabbelnd fortzubewegen, bieten Krabbelschuhe mehr Schutz als Socken, sind jedoch noch nicht so fest wie andere Kinderschuhe. Sie schützen vor allem die empfindlichen Zehen vor Kanten an Möbeln und halten sie warm. Zu diesem Typ Schuhe zählen auch atmungsaktive und wärmende Lederpuschen, die es in vielen Farben und Designs gibt und die auch von grösseren Kindern noch als Hausschuhe verwendet werden können.


Lauflernschuhe

Beim Laufen ausserhalb der Wohnung braucht der Fuss mehr Halt und muss vor Gefahren auf dem Boden wie Glasscherben oder Dornen geschützt werden. Lauflernschuhe sind besonders flexibel und weich, um die wachsende Fussmuskulatur nicht einzuschränken. Eine vorne hochgezogene Sohle verringert die Abnutzung der Schuhkappe der Kinderschuhe beim Krabbeln oder beim Fahren mit dem Rutschauto, unterstützt das korrekte Abrollverhalten und schützt das Kind davor, sich schmerzhaft die Zehen anzustossen.


Kindersandalen

Im Sommer freuen sich auch Kinder über mehr Luft an den Füssen. Hochgeschlossene Kinderschuhe würden in der heissen Jahreszeit nur zu unangenehmen Schweissfüssen führen. Durch Klettverschlüsse passen sich Sandalen auch breiteren Füssen sanft an, ohne einzuschnüren. Sandalen für Laufanfänger haben ausserdem oft noch eine Zehenkappe, um die empfindlichen Füsse vor Verletzungen und in die Schuhe eindringenden Schmutz zu schützen.


Halbschuhe

Wie ein normaler Strassenschuh für Erwachsene, nur kleiner, leichter und generell an die Bedürfnisse von Kindern angepasst. Diese Schuhe sollten erst angezogen werden, wenn das Kind bereits selbstständig aufrecht gehen kann – dann bieten sie hervorragenden Schutz zu allen Seiten und ein Profil, das für sicheren Halt sorgt.


Kinderhausschuhe

Hausschuhe aus Wolle oder Filz wärmen zuhause oder in der Kita die Füsse. Beim Spielen sorgt ihre dünne, rutschhemmenden Sohle für ausreichend Halt und dank Klettverschlüssen sind sie leicht an- und ausgezogen. Kinder, die noch nicht laufen können, können Hausschuhe auch im Kinderwagen anziehen – dann schützen sie in erster Linie vor Kälte und sehen schick aus, weswegen sie von vielen Eltern als "Ausfahrschuhe" bezeichnet werden.


Kinderstiefel

Stiefel sind bereits für Laufanfänger eine tolle Ergänzung zum normalen Schuh. Winterschuhe und -stiefel sind durch ein extra Innenfutter, wie zum Beispiel Lammfell, Fleece oder Baumwolle sehr warm. Durch wasserdichte und atmungsaktive Materialien schützen im Winter vor Kälte, Schnee und Nässe. Somit bleiben die Füsse der Kinder trocken und warm ohne zu Schwitzen.


Kindergummistiefel

Insbesondere mit Gummistiefeln darf durch Matsch und Pfützen gesprungen werden, ohne, dass die Füsse nass werden oder frieren. Für verregnete Tage und Ausflüge über matschige Waldwege sind diese Kinderschuhe fester Bestandteil jeder guten Kinderausstattung.


Kinderturnschuhe

Beim Kinderturnen und beim Vereinssport müssen Turnschuhe getragen werden. Sie geben dem Kind bei schwungvolleren Bewegungen mehr Halt und sind gerade für ältere Kinder ein unverzichtbarer Bestandteil der Garderobe. Hier ist es ratsam, sich vorher bei den Vereinen zu erkundigen, welche Schuhe erlaubt sind. Oft dürfen nur helle Sohlen getragen werden, um das Abfärben auf dem empfindlichen Hallenboden zu verhindern.


Gerade Halbschuhe und Stiefel für ältere Kinder, aber auch einige Lauflernschuhe, haben schon Schnürsenkel, während andere Modelle mit Klettverschlüssen geschlossen werden.

Kindergartenkinder haben grossen Spass daran, sich ihre Schuhe selbstständig an- und auszuziehen. Was für einen Erwachsenen Alltag ist, kann in jungen Jahren das Selbstbewusstsein stärken. Mit Klettverschlüssen gelingt das An- und Ausziehen auch den Kleinsten im Handumdrehen.

Kinderschuhe mit Schnürsenkeln zu binden ist der nächste grosse Schritt für das Selbstbewusstsein: Etwa ab dem vierten Lebensjahr können Eltern mit ihrem Nachwuchs üben, eine Schleife zu binden. Hat das Kind den Dreh einmal raus, sollten Schuhe mit Klettverschluss schrittweise weniger häufig verwendet werden. So hat das Kind einen Anreiz, diese wichtige Fertigkeit weiterhin zu üben und seine Feinmotorik zu schulen.

Kinderschuhe werden auch mit unterschiedlichen Motiven auf dem linken und rechten Schuh angeboten. Das sieht nicht nur gut aus, sondern erleichtern Kindern auch die selbstständige Unterscheidung von Links und Rechts.


4. Auf welche Eigenschaften sollten Eltern beim Kauf achten?

Das Angebot an modischen Schuhen für Mädchen und Jungen ist enorm gewachsen. Da kann es für Eltern schwierig werden, einen guten Kinderschuh auf Anhieb zu erkennen. Marken wie Superfit, Sterntaler oder Primigi stehen zwar für Qualität und Erfahrung, doch wenn Kinder eigene Vorlieben oder Anforderungen haben, muss jeder Schuh dennoch genau betrachtet werden. So ist für manche Kinder ein schwerer Kinderschuh kein Problem, andere behindert er jedoch beim Laufen.

Mama und Papa sollten sich bei der Auswahl der passenden Kinderschuhe also nach den Fähigkeiten und Vorlieben ihres Kindes richten, dabei aber gleichzeitig auf einige wichtige Punkte achten:

  1. Material:
    Für zarte Kinderfüsse eignen sich am besten Kinderschuhe aus Leder, Veloursleder oder atmungsaktiven Kunstmembranen wie GoreTex. Diese Obermaterialien sind robust genug, um gegen Stösse zu schützen, dabei aber auch weich genug, um dem Fuss ausreichend Raum zur Entfaltung zu bieten und so schmerzhafte Druck- und Scheuerstellen oder Blasen zu vermeiden. Bei geschlossenen Schuhen sollten Eltern auf die Herstellerangabe zur Atmungsaktivität achten. So gibt es beim Tragen keine Schweissfüsse.
  2. Flexibilität:
    Kinderschuhe müssen weich und biegsam sein, um die wachsende Muskulatur nicht zu hemmen und alle Bewegungen zuzulassen. Oft wird behauptet, dass Kinderschuhe knöchelhoch sein sollten, um die Gelenke zu stützen und ein Umknicken zu vermeiden. Das ist allerdings nicht richtig, denn die Gelenke sollen sich durch den Muskelaufbau beim ungestützten Laufen überhaupt erst stärken.
  3. Sohle:
    Bei aller Flexibilität müssen Kinderschuhe auch Halt und Sicherheit geben. Deswegen sollte die Sohle dick genug sein, um die Füsse vor spitzen Gegenständen und Kälte zu schützen. Eine Sohle mit Profil gibt auf rutschigen Böden Halt. Ausserdem haben gute Kinderschuhe eine fest vernähte Sohle, durch die kein Wasser eindringen kann.
  4. Gewicht:
    Um den natürlichen Bewegungsfluss nicht zu behindern, sollten Kinderschuhe leicht sein. Gerade Laufanfängern macht ein hohes Gewicht zu schaffen, denn sie lernen nicht, die Füsse richtig abzurollen und stolpern dadurch viel. Lauflernschuhe aus Leder wiegen je nach Grösse etwa 180 bis 220 g.
    Eltern können sich an diesem Gewicht orientieren, sollten aber jederzeit auf das Laufverhalten der Kleinen achten und gegebenenfalls ein neues Paar leichtere Kinderschuhe kaufen. Kinder, die bereits Klettern oder Rutschen, profitieren ausserdem von weniger klobigen Schuhen, mit denen sie weniger leicht hängenbleiben.
  5. Einlegesohlen und Polster:
    Kinderschuhe brauchen keine speziellen Sohlen oder Polster, denn der Schuh soll sich locker an den Fuss anschmiegen können. Aus demselben Grund besitzen die meisten Kinderschuhe kein Fussbett. Als Ausnahme gelten Ledereinlegesohlen, um Schweissfüsse zu vermeiden, sowie Thermosohlen und Gummistiefelinnenschuhe für den Winter.
    Dabei müssen Eltern allerdings beachten, dass diese den Platz im Schuh verkleinern. Die Grösse muss dann entsprechend nachkontrolliert beziehungsweise beim Kauf entsprechend ausgewählt werden.

Kinderschuhe sollten aus Hygienegründen täglich ausgelüftet werden. Am besten sollten Mama und Papa zwei Paare kaufen, damit das Kind diese im Wechsel tragen kann. Gereinigt werden können Kinderschuhe meist nur per Hand, da ihr Material in der Waschmaschine brüchig wird und einläuft. Erfahrene Eltern raten auch deshalb, immer mindestens ein Paar Schuhe zum Wechseln zur Hand zu haben.


5. Gibt es Zertifikate oder Qualitätsgarantien für Kinderschuhe?

Leider können sich Eltern beim Kauf von Kinderschuhen nicht auf Zertifikate oder Qualitätssiegel verlassen, denn es gibt nur wenige, die auch auf Kinderschuhe angewendet werden:

  • Das CE-Kennzeichen ist eine Bescheinigung des Herstellers, dass bei der Produktion alle europäischen Richtlinien – insbesondere zu Schadstoffen – eingehalten wurden. Alle in der EU in Umlauf gebrachten Kinderschuhe müssen über dieses Kennzeichen verfügen.
  • Der Blaue Engel wird vom Deutschen Umweltministerium vergeben und beinhaltet vor allem strenge Richtlinien zu Schadstoffen, beispielsweise in Farben von textilem Obermaterial.
  • Der OEKO-TEX Standard 100 ist ein international anerkannter Standard zur Vermeidung von Schadstoffen in Textilien, der auch Chemikalien wie beispielsweise Pestizide umfasst, die in Kinderschuhen nicht durch Gesetze geregelt werden.

6. Schuhgrössen einfach daheim ermitteln

Kinder können noch nicht zuverlässig mitteilen, ob ein Schuh zu gross oder zu klein ist. Durch das schnelle Fusswachstum müssen Kinderschuhe in einigen Fällen ausserdem häufiger neu gekauft werden als nur nach einem Saisonwechsel.

Wie das Kind wächst, wachsen auch die Füsse

Alle drei bis vier Monate sollten Mama und Papa deshalb die Füsse ihrer Kinder zu Hause nachmessen, bei Kindern unter drei Jahren sogar alle acht Wochen. Vor allem, wenn das Kind gerade einen deutlichen Schub nach oben macht, können Eltern davon ausgehen, dass die Füsse ebenfalls gewachsen sind und die aktuellen Kinderschuhe nun zu klein geworden sind.

Das Nachmessen sollte auch beim Kauf von Hausschuhen nicht vergessen werden, denn diese werden oft länger und häufiger getragen als andere Kinderschuhe.

Das eigenständige Messen ist vor allem deshalb wichtig, da nicht selten je nach Hersteller und Herkunftsort unterschiedliche Fusslängen unterschiedlichen Schuhgrössen zugeordnet sind. Für in der EU angebotene Kinderschuhe wird typischerweise die EU-Schuhgrösse angegeben, die mit der in der Schweiz gebräuchlichen Schuhgrösse übereinstimmt:

Alter des Kindes (zur groben Orientierung)

Fusslänge in cm

EU/CH Schuhgrösse

9 - 12 Monate 12,3 - 12,9 20
12 - 15 Monate 13,0 - 13,6 21
15 - 18 Monate 13,7 - 14,2 22
18 - 21 Monate 14,3 - 14,8 23
21 - 24 Monate 14,9 - 15,4 24
2 Jahre 15,5 - 16,1 25
2 - 3 Jahre 16,2 - 16,7 26
3 - 4 Jahre 16,8 - 17,3 27
5 Jahre 17,4 - 18,0 28
6 Jahre 18,1 - 18,6 29
7 Jahre 18,7 - 19,3 30
8 Jahre 19,4 - 20,0 31

Um die richtige Schuhgrösse zu finden, wird zur gemessenen Fusslänge immer auch noch die sogenannte Schub- und Zuwachslänge hinzugerechnet. Die Schublänge bestimmt den Platz, den der Fuss beim Abrollen benötigt, während die Zuwachslänge Platz für das Fusswachstum garantiert. Für Kinderschuhe beträgt dieser Spielraum insgesamt 12 mm. Erst ab Grösse 31 erhöht er sich auf 15 mm, was etwas der Grösse eines 1-Cent-Stücks entspricht.

Neben der Länge ist die Breite ein wichtiger Faktor: vor allem jüngere Kinder haben eher breite Füsse und einen hohen Spann. Viele Hersteller bieten ihre Kinderschuhe deshalb in drei verschiedenen Weiten (schmal, mittel, weit) an. Mit welchen Massen diese Standard-Weiten definiert wurden, kann den Herstellerangaben entnommen werden.

Beim Ausmessen der Füsse müssen Mama und Papa lediglich vier wichtige Tipps beachten:

  1. Füsse sind oft unterschiedlich gross. Die Messung muss also immer beide Füsse betreffen.
  2. Die beste Zeit zum Anprobieren ist der späte Nachmittag, wenn der Fuss eingelaufen ist.
  3. Fuss und Zehen sollten entspannt sein, um in maximaler Länge gemessen zu werden.
  4. Gemessen wird immer im Stehen, da die Füsse dann am stärksten vom Körpergewicht plattgedrückt werden.

Bei vielen Kinderschuhen lassen sich die Innensohlen herausnehmen. Besitz ein Kind bereits ein paar Schuhe, können Mama und Papa so leicht herausfinden, ob die Schuhe noch passen oder für das nächste Paar eine andere Grösse gewählt werden sollte.

Kinderschuhe sind kein gutes Erbe

Da Kinderfüsse schnell wachsen, werden Kinderschuhe zu einem eher kostspieligen Vergnügen. Dennoch gilt: Getragene Kinderschuhe sollten nicht an jüngere Kinder weitergereicht werden – auch nicht als Spielschuhe. Von aussen machen Kinderschuhe zwar oft einen guten Eindruck, von innen hat sich hingegen längst die individuelle Fussform des Vorgängers eingeprägt. Solche Schuhe führen beim zweiten Träger schnell zu schmerzhaften Druckstellen und begünstigen Fehlstellungen.


7. Die Checkliste für Kinderschuhe

  • Kinderschuhe – wann und warum?
    • Richtige Schuhe werden erst gebraucht, wenn das Kind selbstständig läuft.
    • Der Zeitpunkt ist individuell, im Durchschnitt laufen Kinder mit 12 bis 18 Monaten ohne Hilfe.
    • Zu kleine oder zu grosse Kinderschuhe verursachen gesundheitliche Spätfolgen, u.a. Fussschäden, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Wirbelsäulenverformungen.
    • Kurzzeitige Fehlstellungen wie Plattfüsse sind normal und entwickeln sich bei ausreichender Bewegung von allein zurück.
    • Die Fussentwicklung beeinflusst die gesamte Körperentwicklung. Falsches Schuhwerk, Bewegungsmangel und Übergewicht etablieren frühkindliche Fehlstellungen.
  • Modelle
    • Krabbelschuh:
      Ab dem Krabbelalter; Schützen vor Kanten und Kälte; noch sehr weich
    • Lauflernschuh:
      Für Laufanfänger gedacht; flexibel und weich im Vergleich zu geschlossenen Schuhen für ältere Kinder; schränken die Fussmuskulatur weniger ein; Hochgezogene Sohlenspitze verringert Abnutzung beim Krabbeln, erleichtert das Abrollen und schützt die Zehen
    • Sandale:
      Für heisse Tage; Klettverschlüsse für guten Tragekomfort; weich; Zehenkappe verhindert Verletzungen und schützt vor eindringendem Schmutz
    • Halbschuh:
      Normale Strassenschuhe; für Kinder, die schon aufrecht gehen; zum Schutz zu allen Seiten geschlossen; profilierte Sohle
    • Stiefel und Gummistiefel:
      Für Läufer und Laufanfänger; für matschiges und feuchtes Gelände
    • Sportschuh:
      Bietet besseren Halt bei schwungvollen Bewegungen; für sportliche Aktivitäten wie Kinderturnen oder Vereinssport; Beschaffenheit der Sohle beachten und eventuell beim Verein nachfragen, welche Sohlen erlaubt sind
    • Hausschuh ("Ausfahrschuh"):
      Weich; aus Wolle oder Filz; rutschhemmende Sohle; Klettverschlüsse zum leichten An- und Ausziehen

    Klettverschluss:

    Klettverschlüsse lassen insbesondere junge Kinder die Schuhe eigenständig an- und ausziehen – Stärkung des Selbstbewusstseins

    Schnürsenkel:

    Erfordern die Fähigkeit, eine Schlaufe zu binden; kann etwa ab dem vierten Lebensjahr erlernt werden; Von Klettverschluss auf Schnürsenkel umsteigen, um einen Lernanreiz zur Schulung der Koordinationsfähigkeit zu geben

    Unterschiedliche Motive auf beiden Schuhen:

    Unterschiedliche Motive können das Erlernen von rechts und links begünstigen

  • Merkmale guter Kinderschuhe

    Generell:

    Auf Markennamen achten, aber auch die Vorlieben und Fähigkeiten der Kinder berücksichtigen

    Material:

    Leder, Veloursleder oder atmungsaktive Kunstmembran wie GoreTex schützen vor Stössen und sind dennoch weich; Herstellerangabe zur Atmungsaktivität beachten

    Flexibilität:

    Kinderschuhe müssen weich und biegsam sein; Schuhe, die nicht knöchelhoch sind, fördern den Muskelaufbau und bieten Flexibilität in der Bewegung

    Sohle:

    Muss dick sein, um gegen spitze Steine, Kälte etc. zu schützen; Profilsohle sorgt für guten Halt; fest vernähte Sohle verhindert das Eindringen von Wasser

    Gewicht:

    Kinderschuhe müssen leicht sein, um den natürlichen Bewegungsfluss nicht zu behindern; Füsse müssen natürlich abrollen können; etwa 180 bis 220 g für Lederschuhe als Richtwert; auf Laufverhalten des Kindes achten; weniger klobige Schuhe erleichtern komplexe Bewegungen wie Klettern

    Einlagen und Polster:

    Sind für Kinder unnötig; Selbst ein Fussbett ist bei Kinderschuhen normalerweise nicht vorhanden; Ausnahme: Ledereinlegesohlen oder Thermosohlen – bei der Auswahl der Schuhgrösse berücksichtigen

  • Zertifikate und Qualitätsgarantien

    CE-Kennzeichen:

    Europaweite Hersteller-Garantie; Einhaltung aller Richtlinien der Europäischen Union

    Blauer Engel:

    Vom Umweltministerium; Strenge Richtlinien zu Schadstoffen

    OEKO-TEX Standard 100:

    International anerkanntes Siegel; Strenge Richtlinien zu Schadstoffen; Beachtet auch Schadstoffe, die durch regionale Gesetze nicht reguliert werden

  • Schuhgrösse bestimmen
    • Regelmässige Kontrolle der Fusslänge – alle acht Wochen bei Kindern unter 3 Jahren, darüber alle drei bis vier Monate. Zum Messen: Beide Füsse nachmittags beim entspannten Stehen messen.
    • Kann die Innensohle bereits vorhandener Schuhe herausgenommen werden, können Eltern so feststellen, ob für das nächste Paar eine andere Grösse gewählt werden sollte.
    • Nach dem Messen 12 mm zur Fusslänge als Schub- und Zuwachslänge hinzurechnen. Ab Grösse 31 15 mm.
    • EU-Schuhgrösse mit gemessener Fusslänge abgleichen.
    • Breitenmasse können je nach Hersteller unterschiedlich sein – Herstellerangabe beachten.
    • Kinderschuhe nehmen die Fussform des Besitzers an – deswegen sollte man sie nicht an jüngere Geschwister weitervererben.

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