Nabelpflege beim Baby
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Hebammengeprüft

Nabelpflege beim Baby

Sorgsame Pflege für Babys Bauchnabel - Für die meisten Eltern ist der Nabel ihres Neugeborenen mit ganz speziellen Gefühlen verbunden. Schliesslich scheint ihr ansonsten unversehrtes Baby an dieser Stelle besonders empfindsam und verletzlich. Zumeist verläuft der Heilungsprozess allerdings völlig problemlos. Damit es nicht zu Entzündungen kommt, sollten Sie jedoch einige grundlegende Dinge beachten.

raucha
von windeln.ch Redaktion
Thu, 29.06.2017 - 09:48 Thu, 12/02/2021 - 17:03

Unmittelbar nach der Geburt hilft die Hebamme bei der Nabelpflege

Nach dem Kappen der Nabelschnur beginnt Ihr Baby ein eigenständiges Leben. In den meisten Fällen übernimmt während seiner ersten Lebensstunden die Hebamme die Nabelpflege. Dabei gibt es auch heute noch verschiedene Vorgehensweisen: Manche schwören auf eine Erstversorgung mit antiseptischem Puder oder Kendall Webcol (kleine, mit medizinischem Alkohol getränkte Tüchlein).

Andere Hebammen wiederum reinigen den Nabel mit dem verbliebenen Nabelrest ausschliesslich mit klarem Wasser. Danach wird die Nabelregion sorgfältig abgetupft oder mit warmer Luft vorsichtig trockengepustet. Eine luftdurchlässige Kompresse oder eine spezielle Nabelbinde verhindert, dass Keime an die empfindlichste Stelle ihres Babys gelangen können.

Entweder noch in der Klinik, spätestens jedoch nach Ankunft Ihrer kleinen Familie zu Hause, sind schliesslich Sie allein für die Nabelpflege verantwortlich. Sollten allerdings Fragen auftreten, dürfen Sie sich natürlich auch weiterhin vertrauensvoll an Ihre Hebamme wenden.

Hygienische Grundregeln für einen gesunden Bauchnabel

Damit die Windel nicht an dem Nabelrest samt Klemme scheuert, sollten Sie den oberen Rand der Windel immer ein wenig umschlagen. Der Nabel liegt dann frei und es kommt auch mehr Luft heran. Solange die Nabelregion nicht unangenehm riecht und keine Rötung zu erkennen ist, die auf eine eventuelle Entzündung hindeutet, genügt es vollkommen, bei jedem Windelwechsel die Nabelregion genau anzuschauen und eventuelle Feuchtigkeit mit einem sauberen Tuch abzutupfen.

So banal es auch klingt: Bitte waschen Sie sich immer die Hände, bevor Sie den Nabel Ihres Babys anfassen. Achten Sie darauf, dass weder Urin noch Stuhl an die empfindliche Stelle gelangen. Sollte es während der Nabelpflege doch einmal zu einem Missgeschick kommen und die Region ist verunreinigt, empfiehlt sich das vorsichtige Abtupfen mit ein paar Tropfen Muttermilch oder Calendula-Essenz, einer homöopathischen, entzündungshemmenden Tinktur, die aus Ringelblumen gewonnen wird.

Der Nabelrest ist abgefallen!

Fünf bis zehn Tagen nach der Geburt ist der Nabelrest eingetrocknet und sieht schwarz aus. Schliesslich fällt er von allein ab und hinterlässt eine kleine Wunde. Keine Sorge: Der Nabelstummel enthält keine Nerven, sodass Ihr Baby keinerlei Schmerzen verspürt.

Es ist völlig normal, wenn der Bauchnabel noch einige Tage ein wenig schmiert und geringe Mengen Wundsekret austreten. Die frische Wunde tupfen Sie am besten einmal täglich mit einem Wattestäbchen, welches Sie zuvor in abgekochtem Wasser tränken, vorsichtig ab. Anschliessend bedecken Sie die Nabelregion grosszügig mit einem kleinen Zellstoff-Pad. Sobald nichts mehr nässt, besteht die beste Nabelpflege in sorgsamem Reinigen mit klarem Wasser, beim Baden eventuell unter Zusatz von milder Babyseife, anschliessendem gewissenhaftem Abtrocknen und viel frischer Luft.

Ist der Nabel ihres Babys schliesslich verheilt, sollten Sie ihn weiterhin gut beobachten und von Zeit zu Zeit, am besten nach einem Bad, mit den Fingern vorsichtig ein wenig spreizen, um ihn gut abtrocknen zu können. So haben Keime kaum Chancen, sich überhaupt erst anzusiedeln.

Ein entzündeter Nabel gehört in die Hände eines Arztes!

Eine Entzündung des Nabels tritt vergleichsweise selten auf und ist nicht zwangsläufig auf unzureichende Nabelpflege zurückzuführen. Deshalb sollten Sie sich keinesfalls scheuen, bei folgenden Problemen einen Arzt aufzusuchen:

  • Rötung des Hautbereiches rund um den Nabel
  • unangenehmer Geruch
  • Austritt von Blut oder Eitermengen, die über das normale Wundnässen hinaus gehen
  • der Nabel hat sich vorgewölbt (es könnte sich eventuell um einen Nabelbruch handeln)
  • unklares Fieber

Manchmal entdecken die Eltern auch kleine, blaurot gefärbte Geschwulst am Nabel ihres Kindes. Dabei handelt es sich zumeist um ein Nabelgranulom, was der Kinderarzt schmerzlos entfernt.

Achtung! Bitte kratzen Sie niemals mit dem Fingernagel am Nabel Ihres Babys herum, auch wenn sich eventuell ein wenig Schorf gebildet hat! In die Utensilien zur Nabelpflege gehören ausschliesslich Wasser, weiche Tupfer, nicht fusselnder Zellstoff und weiche Läppchen, die nach Gebrauch bei 90 Grad gewaschen werden können.

In der Zeit, in welcher der Nabel Ihres Babys trocknet, abfällt und ausheilt, sieht er zuweilen ein wenig "schmutzig" aus. Das ist ganz normal. Sollten Sie unsicher sein, bitten Sie Ihre Hebamme oder den Kinderarzt, sich die Sache ein wenig genauer anzuschauen.

Laut Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation treten in Europa lediglich bei 0,5 bis einem Prozent aller Neugeborenen Probleme beim Abheilen des Bauchnabels auf. Die Angst vieler Eltern, bei der Nabelpflege etwas falsch zu machen, ist demnach vollkommen unbegründet. Sorgsame Pflege, das Einhalten hygienischer Grundregeln und ein wenig Geduld sind bedeutend hilfreicher als pausenlos ängstliches Nachschauen oder gar Herumfummeln.

Fazit
Der Nabelschnurrest fällt in der Regel zwischen dem fünften und zehnten Tag ab. Wenn Sie sich Sorgen machen, der Nabel stark Flüssigkeit absondert oder blutet, zeigen Sie diesen Ihrer Hebamme oder dem betreuenden Kinderarzt.
Ein Babybad wäre erst nach dem Abfallen des Nabels zu empfehlen. Je trockener der Nabel, desto schneller fällt dieser ab. Deshalb zieht Baden das Abfallen des Nabels auch gerne in die Länge.
Tipps
von Hebamme Ina Illmer
  • Lassen Sie sich von Ihrer Nachsorgehebamme die Nabelpflege erklären - je nach Beschaffenheit und Aussehen des Nabels entscheidet sie sich dann mit Ihnen zusammen für eine individuelle, richtige Nabelpflege.
  • Bei einem reizlosen Nabel ist abgekochtes Wasser meist die Wunderlösung: Weniger ist mehr.
  • Bei nässendem Nabel oder leichtem Geruch wende ich gerne eine desinfizierende Salbeitinktur an.
  • Sehr bewährt bei meiner Arbeit als Nachsorgehebamme hat sich auch das Umwickeln des Nabels mit Heilwolle. Heilwolle wirkt heilungsfördernd und schützt Babys Bäuchlein vor Druckstellen durch den festen Nabel.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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