U9 - Untersuchung
Kleiner Junge sitzt auf dem Schoss seines Vaters und gibt der Ärztin ein High five.
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Hebammengeprüft

U9 - Untersuchung

Mit der U9 geht die Kleinkind- und Kindergartenzeit aus entwicklungsmedizinischer Sicht langsam über zur Lebensphase als Vorschul- und Schulkind. Sie gilt als umfangreichste, kinderärztliche Vorsorgeuntersuchung, da sie auch eine wichtige Grundlage für die bevorstehende Einschulung bildet.

raucha
von windeln.ch Redaktion
Fri, 18.08.2017 - 09:18 Tue, 12/07/2021 - 13:38

Vorsorgeuntersuchung für angehende Schulkinder

Sie findet zwischen dem 60. und 64. Monat statt und untersucht:

 

  • die allgemeinen Körper- und Organfunktionen,
  • die körperliche Entwicklung,
  • das Seh- und Hörvermögen,
  • die grob- und feinmotorischen Fähigkeiten,
  • das Sprachvermögen,
  • das Sozial- und Interaktionsverhalten sowie
  • das Verständnis und die Intelligenz.

Zunächst werden zu Beginn der U9 neben den allgemeinen Routine-Messungen: Körpergrösse, Körpergewicht und Kopfumfang auch eine Überprüfung des Blutdrucks und des Urins vorgenommen. Ein Blick in die Krankengeschichte der letzten Jahre gibt ebenfalls Hinweise auf eventuelle Hürden in der bisherigen Entwicklung Ihres Kindes.

Während der U9 werden unter anderem folgende wichtige Entwicklungs-Meilensteine überprüft:

  • Ihr Kind kann sicher, freihändig auf einem Bein stehen (mindestens 8 Sekunden).
  • Ihr Kind kann auf den Zehen und Hacken vor- und rückwärts laufen.
  • Ihr Kind kann Dreiecke, Kreuze, Quadrate nachmalen.
  • Gezeichnete Menschen bestehen mittlerweile aus 6 Teilen.
  • Ihr Kind erkennt verschiedene Materialien.
  • Der Sprachfluss ist ungestört, logisch und in zeitlich passender Reihenfolge.
  • Ihr Kind kann Wörter definieren.
  • Ihr Kind kann Mengen bis 5 sicher benennen und zählen.
  • Ihr Kind kann schon seinen Vornamen schreiben.
  • Ihr Kind kann aus dem eigenen Sozialverhalten und sozialen Leben anschaulich berichten und beispielsweise zwischen Situationen im Kindergarten, Zuhause oder bei den Grosseltern klar unterscheiden.

Planen Sie Zeit ein

Falls Sie schon die U8 als umfangreich empfunden haben, sollten Sie sich auch bei der U9 auf eine längere Untersuchungszeit einstellen bzw. Ihr Kind entsprechend darauf vorbereiten. Sofern Sie ein Jahr vorher gemeinsam ein Kinderbuch zum Besuch beim Kinderarzt gelesen haben, können Sie dies einfach wieder aus dem Bücherregal nehmen. Es ist wichtig, das Sie Ihr Kind darauf vorbereiten, dass es auch bei dieser Vorsorgeuntersuchung zahlreiche Aufgaben lösen darf.

Auch die Eltern sollten sich auf einige Fragen des Kinderarztes einstellen. Diese dienen beispielsweise dazu, das Hörvermögen in Kombination mit dem erfolgten Hörtest noch besser einzuschätzen. So fragen Kinderärzte beispielsweise, ob:

  • Ihr Kind häufig nachfragt oder
  • die Konzentration beim Radiohören oder Vorlesen schnell nachlässt.

Auch die Beziehung zwischen Kindern und Eltern wird näher in Augenschein genommen, um die gesamte Entwicklung besser einschätzen zu können und eventuelle weitere Entwicklungsimpulse zu geben.

Fällt der Seh- und Hörtest nicht zufriedenstellend aus, so kann dieser nochmal wiederholt werden bzw. es erfolgt eine Überweisung zum entsprechenden Fachmediziner. Die Sehschärfe sollte im fünften Lebensjahr zu 100 Prozent ausgebildet sein. Sowohl das Seh- als auch das Hörvermögen sind essentiell, um erfolgreich in der Schule zu lernen. Besonders die Sprachfächer sind in den ersten Schuljahren auditiv orientiert. Das heisst, das Hörverständnis spielt eine wichtige Rolle. Liegen aus entwicklungsbedingten Gründen Hörprobleme vor, so sollten diese deshalb unbedingt ärztlich kontrolliert und behandelt werden.

Die U9 als wichtiger Impftermin

Konnte Ihr Kind vor einem Jahr noch auf eine erneute Impfung verzichten, so wird während der U9 der Impfschutz wieder aufgefrischt bzw. vervollständigt. Falls Sie den Empfehlungen der STIKO beherzigen, stehen folgende Impfungen auf dem U9 Impfplan:

  • Auffrischungsimpfung gegen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B und Pneumokokken sowie
  • zweite MMR (Masern, Mumps, Röteln) und Windpocken-Impfung.
Tipps
von Hebamme Ina Ilmer
  • Der Kinderarzt ist ein langer Begleiter für Ihr Kind und auch die Eltern. Achten Sie auf Zusatzqualifikationen, die Ihnen wichtig sind, z.B Naturheilkunde, anthroposophische Kenntnisse usw.
  • Beim Kinderarzt sollte Ihr Kind sich wohlfühlen und Angst ein Fremdwort sein.
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Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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