Kleinkind Entwicklung: 4. Lebensjahr
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Kleinkind Entwicklung: 4. Lebensjahr

Die Sprache wird differenzierter - Im vierten Lebensjahr entwickeln sich Kleinkinder mehr und mehr zur Selbstständigkeit. Sie möchten die eigenen Fähigkeiten erproben, knüpfen Kontakte zu anderen Kindern und entwickeln erste Freundschaften. Sie werden sich bewusst, dass sie Junge oder Mädchen sind, entwickeln Ängste und lernen, sich in andere hineinzuversetzen.

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von windeln.ch Redaktion
Wed, 21.06.2017 - 12:49 Fri, 08/19/2022 - 10:57

Der Wortschatz wächst

Im vorangegangenen Lebensjahr hat das Kind seinen Wortschatz bereits beträchtlich erweitert. Im vierten Lebensjahr lernt es, Gegenstände mehr und mehr zu differenzieren. Neben der Sprache entdeckt das Kleinkind die eigene Gefühlswelt intensiver und unterscheidet zwischen wütend, fröhlich oder traurig.

Der Wissensdurst in diesem Abschnitt des Entwicklungskalenders ist hoch. Es kann Sie durchaus vor eine Herausforderung stellen, wenn ein Kleinkind wissen möchte, warum der Himmel blau oder das Wasser nass ist. Wichtig ist, derartige Fragen ernst zu nehmen und klare, möglichst leicht verständliche Antworten zu geben.

Führen Sie sich vor Augen: Die Fragen zielen bei einem Kleinkind im vierten Lebensjahr nicht auf chemische oder physikalische Ursachen ab. Es möchte die Umwelt erkunden und verstehen lernen. So könnte die Erklärung auf die Frage, warum das Wasser nass ist, lauten, dass sich damit der Schmutz von den Händen abwaschen und die Wäsche sauber halten lässt.

Ebenso lernt das Kind in den folgenden Lebensmonaten, selbst Erklärungen zu finden, indem es die wahrgenommene Umwelt beschreibt. Möglicherweise ist ein Hund kleiner als ein anderer, weil es ein Pudel ist. Der Himmel kann blau sein, damit die Wolken zu sehen sind.

Auch die Grammatik im Sprachschatz der Kleinen wird differenzierter: Personalpronomen und die Mehrzahl werden korrekt verwendet, sie verstehen den Unterschied zwischen 'einem' und 'vielen' und können bereits bis zehn zählen. Ausserdem können sie ihren Namen, ihr Geschlecht und oft auch schon ihr Alter angeben.

Körperliche Entwicklung und Selbstständigkeit

Laufen, springen, klettern - manch ein Kind scheint unerschöpfliche Energiereserven zu haben. Bisweilen sind Kleinkinder im vierten Lebensjahr sehr experimentierfreudig. Sie möchten wissen, wie schnell sie laufen, wie weit sie springen und wie hoch sie klettern können. Auf diese Weise lernen sie ihre Fähigkeiten kennen und verfeinern die Koordination.

Viele Kleinkinder können in diesen Lebensmonaten bereits mit einem Fuss auf jeder Stufe Treppen erklimmen, benutzen aber noch beide Füsse zum Treppe heruntergehen. Um die Motorik zu verfeinern, eignet sich das Fahren mit dem Dreirad. Um neben der Motorik auch die Konzentrationsfähigkeit zu fördern, sind Ballspiele ideal. Die meisten Kinder können nun schon grössere Bälle werfen und mit beiden Händen fangen und spielen gerne Fussball, wobei sie hier noch mit ganzem Körpereinsatz vorgehen.

Zudem entwickeln sich die manuellen Fähigkeiten zügig weiter: Die Kinder können jetzt Stifte mit einem effizienten 3-Punkt-Griff halten. Sie können bereits manche Buchstaben nachzeichnen sowie Personen mit einem Kopf und eventuell auch Armen und Beinen zeichnerisch darstellen. Einfache Konstruktionen mit Bausteinen werden nachgebaut und richtig grosse Türme aufeinandergestapelt.

Daneben möchte das Kind immer aktiver an den kleinen Dingen des Alltags teilnehmen. Es lernt, sich selbst an- und auszuziehen, auch zum Zähne Putzen und Waschen können Sie es ermuntern. Bedenken Sie dabei stets, dass die Entwicklungsschritte nicht nach einem festgelegten Zeitplan stattfinden: Die Fähigkeiten sind bei Kleinkindern ebenso wie die Lerngeschwindigkeit unterschiedlich ausgeprägt.

Die zunehmende Interaktion mit der Umwelt im vierten Lebensjahr ist eine ideale Gelegenheit, Kinder in die alltäglichen Abläufe zu integrieren. Auch, wenn Kleinkinder noch keine wirkliche Hilfe im Haushalt sind, haben sie Spass daran, Sie mit kleinen Handgriffen zu unterstützen.

Lassen Sie das Kind helfen, die passenden Strümpfe aus der Wäsche zu suchen, die Bettdecke geradezuziehen oder sich beim Backen den Zucker zu reichen. Auch bei kleinen Aufräumarbeiten können Sie Ihr Kind in diesen Lebensmonaten mit einbeziehen.

Derartige Tätigkeiten unterstützen wiederum die Entwicklung der Motorik, der Sprache und der Konzentrationsfähigkeit. Ausserdem fühlt sich das Kind in die täglichen Abläufe einbezogen und erkennt sich immer mehr als wichtigen Teil der Familie.

Kontakte zu anderen Kindern

Ob auf dem Spielplatz oder im Kindergarten, im vierten Lebensjahr werden Kontakte geknüpft. Im Entwicklungskalender steht nun auf dem Lehrplan, mit anderen zu spielen. Dazu zählt insbesondere der soziale Umgang miteinander: Teilen und Abwarten bis das Kind selbst an der Reihe ist, werden Teil des neu erlernten Spielverhaltens.

Das gemeinsame Spiel bedeutet für Kleinkinder nicht nur, Spass zu haben, sondern kann auch in Streit ausarten - nicht jedes Kind möchte sein Spielzeug teilen.

Im vierten Lebensjahr gilt es also, neben der eigenen Gefühlswelt auch die anderer Kinder zu entdecken.

Hier wird ein Grundstein für das soziale Miteinander gelegt.

Erinnern Sie beispielsweise Ihr Kind an eine Situation, in der es selbst einmal traurig oder wütend war, und erklären Sie ihm, dass sich das andere Kind gerade genauso fühlt. So lernt es, verschiedene Reaktionen zu verstehen und zu akzeptieren.

Kleinkinder in das Geschehen einbeziehen

Die zunehmende Interaktion mit der Umwelt im vierten Lebensjahr ist eine ideale Gelegenheit, Kinder in die alltäglichen Abläufe zu integrieren. Auch, wenn Kleinkinder natürlich keine wirkliche Hilfe im Haushalt sind, haben viele Spass daran, Sie mit kleinen Handgriffen zu unterstützen.

Lassen Sie das Kind helfen, die passenden Strümpfe aus der Wäsche zu suchen, die Bettdecke gerade zu ziehen oder sich beim Backen den Zucker reichen. Bei kleinen Aufräumarbeiten können Sie Ihr Kind in diesen Lebensmonaten ebenfalls einbeziehen.

Derartige Tätigkeiten unterstützen wiederum die Entwicklung der Feinmotorik und der Konzentrationsfähigkeit.  Ausserdem fühlt sich das Kind in die täglichen Abläufe einbezogen, es wird zu einem wichtigen Teil der Familie.

Loslassen lernen

Möglicherweise fällt es Ihnen selbst schwer, Ihr Kind im Kindergarten "alleine" zu lassen. Schenken Sie ihm Vertrauen: Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es für selbstständig genug halten, Freunde zu finden und sich unter anderen Kindern zurechtzufinden. So stärken Sie sein Selbstvertrauen, Trennungsängste werden gelindert.

Ihr Kind lernt, Sie für einige Zeit loszulassen, sich unterschiedlichen Situationen zu stellen und diese zu meistern.

Fazit
intensivere Wahrnehmung der Umwelt
Sprache und Gefühlserleben werden differenzierter
eigene Fähigkeiten werden erprobt
Knüpfen sozialer Kontakte
Beziehen Sie Ihr Kind in alltägliche Abläufe mit ein
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Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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