Kinder und Süssigkeiten
Kinder und Süssigkeiten
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Hebammengeprüft

Kinder und Süssigkeiten

Nicht nur viele Erwachsene haben eine Leidenschaft für Süssigkeiten, auch und gerade Kinder lieben den süssen Geschmack und greifen bei Keksen, Schokolade und Gummibärchen gerne zu. Viele Eltern möchten ihre Kinder in der heutigen Zeit jedoch möglichst gesund ernähren und da stellt sich die Frage, wie viel Süsses ist eigentlich gut für mein Kind und ab welchem Alter dürfen Kinder naschen?

crusoemedia
von windeln.ch Redaktion
Tue, 29.08.2017 - 09:20 Tue, 06/18/2019 - 11:42

Süsses richtig in die Ernährung einbauen

Sollten Kinder überhaupt Süssigkeiten essen? Wir verraten Ihnen, wie Sie das rechte Mass für Süssigkeiten finden und wie das Naschen ab einem gewissen Alter in eine gesunde Ernährung passt.

Süssigkeiten verbieten ist wenig sinnvoll

Kinder stürzen sich in der Regel begeistert auf Süssigkeiten. Eltern sind von der Vorliebe ihrer Kinder für Süsses dagegen zumeist weniger angetan. Während Kinder in der süssen Leckerei nur Positives sehen, sind die Eltern besorgt. Viele denken eher daran, dass zu viel Zucker den Zähnen schadet, dick macht und möglicherweise den Hunger auf nährstoffreiche Nahrung verdirbt. Und damit liegen sie nicht ganz falsch.

Süssigkeiten haben tatsächlich hauptsächlich Zucker und Fett und damit Kalorien zu bieten. Wichtige Nährstoffe liefern sie dagegen kaum. Für eine ausgewogene Ernährung allein ist Süsses daher nicht geeignet. Dennoch ist es wenig sinnvoll, dem Kind die geliebte Schokolade oder die knusprigen Kekse zu verbieten.

Kinder sind durch Medien und aufgrund des modernen Alltags beinahe täglich von Naschereien umgeben. Verhindern lässt sich der Kontakt kaum. Ein Verbot von Süssigkeiten erhöht den Reiz und steigert das Verlangen nach Süssem oft nur. Aus diesem Grund ist es für Eltern und Kinder besonders wichtig, den richtigen Umgang mit den Naschereien zu lernen.

Wie viel Süsses darf mein Kind essen?

Laut Ernährungsexperten sollen Kinder bis zum Eintritt ins Schulalter nicht mehr als 10 % des täglichen Energiebedarfs durch den Verzehr von Süssigkeiten decken. Vier- bis sechsjährige Kindergartenkinder haben im Durchschnitt einen Energiebedarf von 1.450 Kilokalorien pro Tag. In diesem Beispiel sollte das Kind daher nicht mehr als 150 Kilokalorien in Form von Süssem und Knabbereien zu sich nehmen.

Kindern unter 4 Jahren sollte möglichst noch gar nichts Süsses angeboten werden.

150 Kilokalorien entsprechen etwa 38 Gramm Zucker täglich. An diesem Richtwert können sich Eltern orientieren und die Süssigkeitenmenge entsprechend anpassen. 150 Kilokalorien finden sich beispielsweise in fünf Stückchen Schokolade, einem Glas Limonade und zwei Keksen, einem halben Obstkuchen und einem Löffel Honig oder 40 Gramm Gummitierchen.

Diese Richtwerte eignen sich jedoch nur für gesunde Kinder mit Normalgewicht. Neigt das Kind zu Übergewicht, müssen Süssigkeiten noch weiter eingeschränkt werden. Alternativ kann die Aktivität des Kindes durch Sport und Bewegung im Alltag erhöht werden.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Süssigkeiten?

Süssigkeiten sollten nicht den ganzen Tag über zur Verfügung stehen und als Ersatz für richtige Mahlzeiten dienen. Einmal am Tag ist eine süsse Leckerei jedoch erlaubt. Am besten bauen Sie Süsses in den Nachtisch ein. Zwei Kekse, ein kleiner Schokoriegel, ein Pudding oder ein kleines Eis eignen sich als Abschluss der Mahlzeit.

Sie können den süssen Nachtisch durch ein paar Stückchen Obst ergänzen. Auch wenn Ihr Kind unbedingt mehr Süssigkeiten haben möchte, bleiben Sie bei dieser kleinen Portion. Sie können Ihrem Kind erklären, dass es am nächsten Tag wieder etwas Süsses als Nachtisch gibt.

Machen Sie die Süssigkeit nicht zu etwas Besonderem, indem Sie diese an Bedingungen wie "Teller leer essen" knüpfen. Das lässt Süsses nur noch mehr als etwas Besonderes erscheinen und steigert die Lust des Kindes darauf. Allerdings sollten Sie beim Nachtisch bei der vorab bestimmten kleinen Portion bleiben, auch wenn Ihr Kind die Hauptmahlzeit auslässt.

Ihr Kind soll sich nicht an der Schokolade satt essen, nur weil der Hauptgang vielleicht nicht nach seinem Geschmack war. Brot, Obst oder etwas Gemüse können Sie anbieten, wenn Ihr Kind noch Hunger hat.

Nutzen Sie Naschereien nicht als Erziehungsmittel, um Ihr Kind zu etwas zu bewegen, das Sie gerne möchten. Süsses sollte auch nicht als Belohnung dienen, wenn beispielsweise das Zimmer aufgeräumt oder im Diktat gut abgeschnitten wurde. Lassen Sie Süssigkeiten zu einem normalen Bestandteil des Alltags werden.

Süsses eignet sich nicht als Snack

Süsses ist weder ein Ersatz für die Hauptmahlzeit noch sollte es als Zwischenmahlzeit dienen. Als Snack eignen sich Dinge wie Obst, Gemüsesticks oder auch einmal ein Stück Brot besser als Schokolade und Kekse.Wenn Sie unterwegs sind, sind gesunde Obstriegel, kleine getrocknete Obststückchen aus der Tüte oder Reiswaffeln ein idealer Reiseproviant.

Leckere Naschereien selbst machen

Vielleicht möchten Sie Leckereien für Ihr Kind auch einmal selbst machen, weil Ihnen die Zutatenliste auf den Süssigkeiten nicht zusagt? Viele Süssigkeiten enthalten nicht nur Zucker und Fett, sondern auch Farb-, Aroma- und andere Zusatzstoffe. Pudding können Sie mit echter Vanille, Milch, Zucker und etwas Speisestärke leicht selbst kochen.

Auch Kuchen und Kekse lassen sich gut zu Hause zubereiten und Sie können Ihr Kind - sofern es alt genug ist - einbeziehen. Aus Fruchtsaft und Fruchtpüree lässt sich Eis herstellen und mit frischen Früchten mixen Sie einen leckeren Smoothie.

Auch Quark oder Joghurt mit frischen Früchten schmeckt süss und lecker. Daneben können auch Trockenfrüchte, Nüsse, Reiswaffeln mit etwas Marmelade oder Honig sowie Obst eine gute Alternative zu Süssigkeiten sein. Vorsicht bei Produkten, die damit werben, dass diesen kein Zucker zugesetzt wurde.

Häufig enthalten solche Produkte ebenso viele Kalorien wie herkömmliche Süssigkeiten. Wenn das Produkt mit Fruchtsaft, Fruchtpüree oder Ähnlichem gesüsst wurde, ist dies eine Kalorienfalle. Achten Sie daher immer auf die Zutatenliste und prüfen Sie den auf der Verpackung angegebenen Zucker- und Kaloriengehalt.

Süssigkeiten und die Gesundheit

Isst ein Kind zu viel Süsses und ist die Ernährung insgesamt unausgewogen, kann es zu Übergewicht kommen. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich das Kind zusätzlich zu einer einseitigen Ernährung mit Fertiggerichten, Fast-Food und Süssigkeiten auch noch wenig bewegt. Ob ein Kind bereits übergewichtig ist und mit entsprechenden Massnahmen gegengesteuert werden muss, entscheiden Eltern gemeinsam mit dem behandelnden Arzt.

Da eine einseitige Ernährung zu Übergewicht und häufig zu damit in Zusammenhang gebrachten Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Essstörungen und Depressionen führen kann, ist es umso wichtiger auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und den Verzehr von Süssigkeiten einzuschränken.

Wichtig ist ein massvoller Verzehr von Zuckerhaltigem bzw. ein völliger Verzicht auf Süsses bis zu einem bestimmten Alter auch für die Zähne. Die Entstehung von Karies wird durch den Verzehr von Süssem begünstigt. Daher ist es optimal Süsses nicht immer wieder zwischendurch zu naschen, sondern dies als Nachtisch einmal am Tag zu geniessen und sich anschliessend die Zähne zu putzen.

Süsses richtig in die Ernährung einbauen:

  • geben Sie Ihrem Kind Süssigkeiten nur in Massen
  • geben Sie Ihrem Kind Süsses erst ab etwa 4 Jahren
  • sprechen Sie kein Verbot für Süsses aus
  • Süsses ist gut als Nachtisch geeignet
  • nutzen Sie die Naschereien nicht als Druck- oder Erziehungsmittel
  • achten Sie insgesamt auf die Ernährung Ihres Kindes und darauf, ob es ausgewogen isst und sich gesund fühlt
  • zu viel Süsses kann Übergewicht und Karies begünstigen
Tipps
von Hebammentipps von Ina Ilmer
  • Seien Sie Vorbild und konsumieren Sie keine Süssigkeiten vor Ihrem Kind.
  • Wenn Sie mit Ihrem Kleinkind zum Kaffee bei Freundinnen eingeladen sind, nehmen Sie ihm einen gesunden Snack wie z.B. Gemüsesticks oder eine Reiswaffel mit.
  • Was Ihr Kind nicht kennt, wird es nicht vermissen.
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Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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