Schwangerschaftsstreifen: Entstehung vermeiden, vorbeugen & wie entfernen?
Schwangerschaftsstreifen: Entstehung vermeiden, vorbeugen & wie entfernen?
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Schwangerschaftsstreifen: Entstehung vermeiden, vorbeugen & wie entfernen?

Viele Frauen leiden unter Schwangerschaftsstreifen. Haut und Bindegewebe werden während der Schwangerschaft stark gedehnt, besonders betroffen sind Bauch, Oberschenkel, Gesäss, Hüften und Brüste. An den stark belasteten Partien scheinen Blutgefässe durch das gedehnte Gewebe, die wie farbige Streifen wirken - das Spektrum reicht von hellem Rosa bis zu intensivem Blau- oder Dunkelrot. Die in der Medizin als "Striae gravidarum" bezeichneten Dehnungsstreifen sind nicht bei jeder Frau gleich ausgeprägt, verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung.

Dr. Verena Breitenbach
von Dr. Verena Breitenbach
Thu, 20.07.2017 - 15:07 Mon, 04/12/2021 - 13:34

So entstehen Schwangerschaftsstreifen

Die Beschaffenheit des Bindegewebes beeinflusst die Elastizität der Haut. Es besteht aus kollagenen Fasern und einem Extrazellularraum, der mit Proteoglykanen, also einer Eiweisskohlehydrat-Flüssigkeit gefüllt ist. Diese sind derart miteinander verschlungen, dass sie ein belastbares, recht zugfestes Gefüge bilden.

Zum Bindegewebe zählen: Knochen, Sehnen, Knorpeln, Bandscheiben und die Unterhaut. Die Anzahl der kollagenen Fasern bestimmt die Festigkeit des Gewebes und ist für Formbeständigkeit verantwortlich. Wird das Bindegewebe in der Schwangerschaft überdehnt, können kleine Risse entstehen, was sich äusserlich als farbige, durch die Haut schimmernde Streifen zeigt.

Begünstigende Faktoren: Wie vermeiden

Verschiedene Faktoren können die Bildung von Schwangerschaftsstreifen begünstigen. Zunächst ist die Elastizität des Bindegewebes von Frau zu Frau unterschiedlich - ein schwaches Bindegewebe, was durchaus genetisch bedingt sein kann, reisst eher. Weiterhin führt eine schnelle Gewichtszunahme, wie sie vor allem bei Mehrlingsschwangerschaften auftritt, zu stärkeren Verletzungen des Bindegewebes.

Bei einem hohen Cortisolspiegel lagert sich mehr Wasser in der Haut ein und die Dehnungsfähigkeit verschlechtert sich, die Folge sind ebenfalls Geweberisse. Wie Statistiken zeigen, sind erstgebärende jüngere Frauen stärker von Dehnungsstreifen betroffen als ältere, was in einem unterschiedlichen Hormonhaushalt begründet ist. Auch Medikamente können die Entstehung von Dehnungsstreifen begünstigen.

Gibt es vorbeugende Massnahmen?

Massnahmen, die der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen vorbeugen sollen, sind umstritten. Es ist wichtig, die Elastizität der Haut zu erhalten. Dazu eignet sich in erster Linie Sport, Wechselduschen, dann Massieren und Zupfmassagen, eventuell Peelings und andere Methoden, die die Durchblutung fördern.

Einige Ernährungswissenschaftler empfehlen Lebensmittel mit kollagenbildenden Aminosäuren wie Fleisch, Gelatine, Eier, Milch und Hülsenfrüchte, um das Bindegewebe zu stärken, andere tendieren zu Vitamin E, um den hauteigenen Reparaturmechanismus anzuregen. Trinken Sie während der Schwangerschaft viel Wasser, um den Feuchtigkeitshaushalt zu erhalten - eine wichtige Voraussetzung für die Elastizität des Bindegewebes.

Sportliche Aktivitäten wie Schwimmen sind ebenfalls positive Einflussfaktoren. Es gibt keine Garantie für die hundertprozentige Zuverlässigkeit derartiger Massnahmen, möglicherweise tragen Sie jedoch zu einer geringeren Ausprägung der Schwangerschaftsstreifen bei.

Schwangerschaftssteifen entfernen: Oberflächliche Behandlung

Sind Fasern im Bindegewebe gerissen, bleiben Narben zurück, die Streifen verblassen aber mit der Zeit. Cremes, die lediglich auf die Oberhaut aufgetragen werden, versorgen diese zwar mit Feuchtigkeit und Nährstoffen, sie dringen jedoch nicht bis zur betroffenen Unterhaut vor und haben somit nur oberflächliche Wirkung. Je nach Inhaltsstoffen kann mit Cremes ein optischer Effekt erzielt werden, die Streifen fallen dann weniger auf.

Rio-Methode

Erfolgreicher ist laut Dermatologen die sogenannte Rio-Methode, bei der Vitamin-A-Säure enthaltende Creme mit einer Laserbehandlung nach der Schwangerschaft kombiniert wird. Diese Methode soll die Narbenrückbildung fördern, der Erfolg hängt von der Ausprägung der Schwangerschaftsstreifen ab.

Studien zu Hilfsmitteln

Förderlich können auch Massageöle sein, wie eine Studie ergab: Die Universität Witten-Herdecke testete beispielsweise die Anwendung von "frei öl" an 30 Probandinnen und stellte nach einer sechsmonatigen Anwendung eine Verbesserung der Oberflächenstruktur der Haut fest, die tiefer liegenden Narben waren weniger deutlich sichtbar.

Zusammenfassend

Begünstigende Faktoren:

  • schwaches Bindegewebe
  • hoher Cortisolspiegel
  • Medikamente
  • starke Gewichtszunahme

Vorbeugende Massnahmen:

  • durchblutungsfördernde Massagen
  • Sport
  • Nahrungsmittel mit Kollagen bildenden Aminosäuren
  • viel Wasser trinken
  • Vitamin E

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Creme mit Vitamin-A-Säure
  • Laserbehandlung
  • feuchtigkeitsregulierende Öle
Fazit
Schwangerschaftsstreifen lassen sich nicht vermeiden
Sie können jedoch verschiedene Massnahmen ergreifen, um die Elastizität des Bindegewebes zu unterstützen und die Narbenrückbildung zu fördern
Tipps
von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Auch kleine, muskelstraffende Übungen jeden Tag können helfen.
  • Yoga mit dehnenden und haltenden Übungen ist sehr gut.
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