Homöopathie » Alternative Heilmethode für Babys und Kinder

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windeln.ch Redaktion

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Alle Beiträge des Experten

Homöopathie » Alternative Heilmethode für Babys und Kinder

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Eine alternative Heilmethode mit guter Verträglichkeit – Weiße Zuckerkügelchen als Medizin? Dass es zu sichtbaren Effekten in vielen Einzelfällen kommt, ist unbestritten und ein wichtiger Grund, warum Eltern oft homöopathische Medizin als erste Behandlungsmöglichkeit für kleinere Erkrankungen vorziehen.


Homöopathie: Ähnliches mit Ähnlichem heilen

Vor 200 Jahren entwickelte Samuel Hahnemann die medizinische Lehre der Homöopathie. Diese geht davon aus, dass sich Krankheiten mit natürlichen Arzneien heilen lassen, die ähnliche Symptome (wie die Krankheit selbst) auslösen.

Um eine Wirksamkeit zu erreichen wird die gewählte Arznei so häufig verdünnt und geschüttelt, dass sie nur hochverdünnt verabreicht wird.

Je höher die Verdünnung, um so höher ist laut Homöopathen die erreichte Potenz und somit die Wirkkraft. Bei besonders hohen Potenzen sind die Wirkstoffe in der Regel nicht mehr nachweisbar.

Doch die Grundinformation zu dem jeweiligen Wirkstoff wird nach der homöopathischen Lehre dennoch vom Körper wahrgenommen und dadurch die Selbstheilungskräfte aktiviert.

Um beispielsweise Erkältungssymptome zu lindern, liegt es für Homöopathen nahe, zum Wirkstoff der Küchenzwiebel zu greifen, da sie ebenfalls bei engem Kontakt Symptome wie Augentränen und eine fließende Nase verursacht.

In hochaufgelöster bzw. hochpotenzierter Form bleiben diese sichtlichen Wirkungen aus, doch der Körper erhält zusätzliche Anreize, sich gegen die Symptome besser zur Wehr zu setzen.

Ob eine Linderung der Beschwerden daraufhin tatsächlich von den homöopathischen Mitteln herrührt, infolge eines Placeboeffekts oder zufällig erfolgt, konnte in zahlreichen, weltweit durchgeführten wissenschaftlichen Studien bisher nicht geklärt werden.

Es ist jedoch unbestritten, dass zahlreiche Eltern von positiven Erlebnissen mit homöopathischen Anwendungen bei Ihren Kindern berichten. Viele Krankenkassen übernehmen bis zum 12. Lebensjahr die Kosten für ärztlich verschriebene homöopathische Mittel.

Mit Maß und Vorsicht vorgehen

Sowohl bei akuten Krankheitsverläufen wie bei Mittelohrentzündungen als auch bei chronischen Erkrankungen wie chronischer Bronchitis, gibt es positive Erfahrungen mit homöopathischen Therapien. Bei anderen Erkrankungen und Verletzungen, z.B. Diabetes oder Knochenbrüche, können homöopathische Medikamente nur begleitend eingesetzt werden. Homöopathen und Kinderärzte vertreten häufig den Standpunkt:

Dort, wo die Selbstheilungskräfte des Körpers schulmedizinische Hilfe erfordern, stößt die Homöopathie an ihre Grenzen. Schwerere Erkrankungen, die deutlich über Alltagsbeschwerden hinausgehen, erfordern bei Babys und Kleinkindern immer einen kinderärztlichen Rat.

Die Wahl der homöopathischen Mittel sollte vor allen Dingen bei der Behandlung chronischer Erkrankungen stets von ausgebildeten Homöopathen vorgenommen und individuell zusammengestellt werden. Ein Heilpraktiker mit homöopathischer Zusatzausbildung bzw. ein Homöopath kann dabei aus über 200 verschiedenen Arzneien wählen.

Für die richtige Wahl ist eine ausführliche Anamnese wichtig. Da diese bei Babys und Kleinkindern kaum durch eine lange Befragung möglich ist, ist für Homöopathen das sorgfältige Beobachten ihrer kleinen Patienten wichtig. Die Anamnese schließt auch ein umfangreiches Gespräch mit den Eltern ein, in dem der Heilpraktier bzw. Homöopath unter anderem erfragt:

  • wie die Entwicklung des Kindes sowohl während der Schwangerschaft als auch den letzten Lebensmonaten und -jahren verlaufen ist,
  • welche familiären, gesundheitlichen Besonderheiten bestehen,
  • welche Vorerkrankungen, Operationen und Verletzungen bestanden und welche aktuellen Beschwerdebilder vorliegen,
  • wie das Schlaf- und Traumverhalten ist und
  • welche Ernährungsgewohnheiten bestehen.

Homöopathie ist kein Trostpflaster

Globuli sind nicht als «Tröster» zu verstehen. Kleine Wehwechen sollten auch ohne homöopathische Medizin so schnell heilen können, wie sie auch oftmals kommen. Wird in jeder noch so kleinen «Schmerzsituation» zur Homöopathie gegriffen, begeben Sie sich in eine Abhängigkeit, die gegebenenfalls mehr Probleme bereitet als nützt.

So ist die Panik bei Kindern und teilweise auch Eltern oft groß, wenn nach einem harmlosen Sturz auf dem Spielplatz die Kügelchen nicht zur Hand sind.

Globuli, Tropfen und Tabletten

Homöopathische Medizin wird nicht nur in Form von Zuckerkügelchen gereicht. Es kann auch in Tabletten- oder Tropfenform gegeben werden.

Alle drei Arten sollten dabei langsam im Mund wirken und nicht sofort hinuntergeschluckt werden. Falls Sie lieber auf Tropfen zurückgreifen möchten, sollten Sie bedenken, dass in diesen Alkohol enthalten sein kann. Geben Sie Ihrem Kind nur alkoholfreie Tropfen, da Babys und Kinder den Giftstoff Alkohol wesentlich schlechter abbauen können als ein Erwachsener.

Anwendung und Potenz

Eine Grundregel der Homöopathie besagt: Ist eine Krankheit sehr akut und die Symptome stark ausgeprägt, sollte der Wirkstoff in einer sehr hohen Potenz vorliegen, um die notwendigen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Die Dosierung erfolgt nach den Erkenntnissen, die in der Anamnese gesammelt wurden und dem medizinischen Befund vollkommen individuell.

Entsprechende Ratgeberbücher geben dazu ebenfalls hilfreiche Tipps.

Ein Blick in die homöopathische Hausapotheke

Arnica D4 bei Schnittverletzungen, Verstauchungen und Zahnschmerzen, Nux vomica D6 bei Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Apis D6 bei Halsentzündungen und Insektenstichen gehören zu den homöopathischen Mitteln, die in keiner Hausapotheke fehlen sollten. Sie sind sich unsicher, welches homöopathische Mittel für welche Erkrankung sinnvoll ist?

Lassen Sie sich vom Kinderarzt oder Homöopathen Ihres Vertrauens beraten und auch die entsprechende Arznei verschreiben. Zusätzlich gibt es eine große Auswahl an guten und hilfreichen Büchern.

© B. Wylezich – Fotolia.com

Fazit: Homöopathie – umstritten, aber oft wirksam

  • Die Lehre der Homöopathie geht davon aus, dass sich Ähnliches mit Ähnlichem in hochverdünnter (hochpotenzierter) Form heilen lässt.
  • Die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode ist zwar umstritten. Viele Kinderärzte, Homöopathen und Eltern bestätigen jedoch bei verschiedenen Erkrankungen und Verletzungen die positiven Effekte homöopathischer Mittel.
  • Diese sollten in Selbstbehandlung durch die Eltern nur bei Krankheitssymptomen gegeben werden, die gesundheitlichen Alltagsbeschwerden gleichkommen. Liegen akute oder chronische Symptome vor, sollte eine homöopathische Behandlung stets in Absprache mit dem Kinderarzt oder Homöopathen erfolgen.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Homöopathie: Ähnliches mit Ähnlichem heilen

Vor 200 Jahren entwickelte Samuel Hahnemann die medizinische Lehre der Homöopathie. Diese geht davon aus, dass sich Krankheiten mit natürlichen Arzneien heilen lassen, die ähnliche Symptome (wie die Krankheit selbst) auslösen.

Um eine Wirksamkeit zu erreichen wird die gewählte Arznei so häufig verdünnt und geschüttelt, dass sie nur hochverdünnt verabreicht wird.

Je höher die Verdünnung, um so höher ist laut Homöopathen die erreichte Potenz und somit die Wirkkraft. Bei besonders hohen Potenzen sind die Wirkstoffe in der Regel nicht mehr nachweisbar.

Doch die Grundinformation zu dem jeweiligen Wirkstoff wird nach der homöopathischen Lehre dennoch vom Körper wahrgenommen und dadurch die Selbstheilungskräfte aktiviert.

Um beispielsweise Erkältungssymptome zu lindern, liegt es für Homöopathen nahe, zum Wirkstoff der Küchenzwiebel zu greifen, da sie ebenfalls bei engem Kontakt Symptome wie Augentränen und eine fließende Nase verursacht.

In hochaufgelöster bzw. hochpotenzierter Form bleiben diese sichtlichen Wirkungen aus, doch der Körper erhält zusätzliche Anreize, sich gegen die Symptome besser zur Wehr zu setzen.

Ob eine Linderung der Beschwerden daraufhin tatsächlich von den homöopathischen Mitteln herrührt, infolge eines Placeboeffekts oder zufällig erfolgt, konnte in zahlreichen, weltweit durchgeführten wissenschaftlichen Studien bisher nicht geklärt werden.

Es ist jedoch unbestritten, dass zahlreiche Eltern von positiven Erlebnissen mit homöopathischen Anwendungen bei Ihren Kindern berichten. Viele Krankenkassen übernehmen bis zum 12. Lebensjahr die Kosten für ärztlich verschriebene homöopathische Mittel.

Mit Maß und Vorsicht vorgehen

Sowohl bei akuten Krankheitsverläufen wie bei Mittelohrentzündungen als auch bei chronischen Erkrankungen wie chronischer Bronchitis, gibt es positive Erfahrungen mit homöopathischen Therapien. Bei anderen Erkrankungen und Verletzungen, z.B. Diabetes oder Knochenbrüche, können homöopathische Medikamente nur begleitend eingesetzt werden. Homöopathen und Kinderärzte vertreten häufig den Standpunkt:

Dort, wo die Selbstheilungskräfte des Körpers schulmedizinische Hilfe erfordern, stößt die Homöopathie an ihre Grenzen. Schwerere Erkrankungen, die deutlich über Alltagsbeschwerden hinausgehen, erfordern bei Babys und Kleinkindern immer einen kinderärztlichen Rat.

Die Wahl der homöopathischen Mittel sollte vor allen Dingen bei der Behandlung chronischer Erkrankungen stets von ausgebildeten Homöopathen vorgenommen und individuell zusammengestellt werden. Ein Heilpraktiker mit homöopathischer Zusatzausbildung bzw. ein Homöopath kann dabei aus über 200 verschiedenen Arzneien wählen.

Für die richtige Wahl ist eine ausführliche Anamnese wichtig. Da diese bei Babys und Kleinkindern kaum durch eine lange Befragung möglich ist, ist für Homöopathen das sorgfältige Beobachten ihrer kleinen Patienten wichtig. Die Anamnese schließt auch ein umfangreiches Gespräch mit den Eltern ein, in dem der Heilpraktier bzw. Homöopath unter anderem erfragt:

  • wie die Entwicklung des Kindes sowohl während der Schwangerschaft als auch den letzten Lebensmonaten und -jahren verlaufen ist,
  • welche familiären, gesundheitlichen Besonderheiten bestehen,
  • welche Vorerkrankungen, Operationen und Verletzungen bestanden und welche aktuellen Beschwerdebilder vorliegen,
  • wie das Schlaf- und Traumverhalten ist und
  • welche Ernährungsgewohnheiten bestehen.

Homöopathie ist kein Trostpflaster

Globuli sind nicht als «Tröster» zu verstehen. Kleine Wehwechen sollten auch ohne homöopathische Medizin so schnell heilen können, wie sie auch oftmals kommen. Wird in jeder noch so kleinen «Schmerzsituation» zur Homöopathie gegriffen, begeben Sie sich in eine Abhängigkeit, die gegebenenfalls mehr Probleme bereitet als nützt.

So ist die Panik bei Kindern und teilweise auch Eltern oft groß, wenn nach einem harmlosen Sturz auf dem Spielplatz die Kügelchen nicht zur Hand sind.

Globuli, Tropfen und Tabletten

Homöopathische Medizin wird nicht nur in Form von Zuckerkügelchen gereicht. Es kann auch in Tabletten- oder Tropfenform gegeben werden.

Alle drei Arten sollten dabei langsam im Mund wirken und nicht sofort hinuntergeschluckt werden. Falls Sie lieber auf Tropfen zurückgreifen möchten, sollten Sie bedenken, dass in diesen Alkohol enthalten sein kann. Geben Sie Ihrem Kind nur alkoholfreie Tropfen, da Babys und Kinder den Giftstoff Alkohol wesentlich schlechter abbauen können als ein Erwachsener.

Anwendung und Potenz

Eine Grundregel der Homöopathie besagt: Ist eine Krankheit sehr akut und die Symptome stark ausgeprägt, sollte der Wirkstoff in einer sehr hohen Potenz vorliegen, um die notwendigen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Die Dosierung erfolgt nach den Erkenntnissen, die in der Anamnese gesammelt wurden und dem medizinischen Befund vollkommen individuell.

Entsprechende Ratgeberbücher geben dazu ebenfalls hilfreiche Tipps.

Ein Blick in die homöopathische Hausapotheke

Arnica D4 bei Schnittverletzungen, Verstauchungen und Zahnschmerzen, Nux vomica D6 bei Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Apis D6 bei Halsentzündungen und Insektenstichen gehören zu den homöopathischen Mitteln, die in keiner Hausapotheke fehlen sollten. Sie sind sich unsicher, welches homöopathische Mittel für welche Erkrankung sinnvoll ist?

Lassen Sie sich vom Kinderarzt oder Homöopathen Ihres Vertrauens beraten und auch die entsprechende Arznei verschreiben. Zusätzlich gibt es eine große Auswahl an guten und hilfreichen Büchern.

© B. Wylezich – Fotolia.com

Fazit: Homöopathie – umstritten, aber oft wirksam

  • Die Lehre der Homöopathie geht davon aus, dass sich Ähnliches mit Ähnlichem in hochverdünnter (hochpotenzierter) Form heilen lässt.
  • Die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode ist zwar umstritten. Viele Kinderärzte, Homöopathen und Eltern bestätigen jedoch bei verschiedenen Erkrankungen und Verletzungen die positiven Effekte homöopathischer Mittel.
  • Diese sollten in Selbstbehandlung durch die Eltern nur bei Krankheitssymptomen gegeben werden, die gesundheitlichen Alltagsbeschwerden gleichkommen. Liegen akute oder chronische Symptome vor, sollte eine homöopathische Behandlung stets in Absprache mit dem Kinderarzt oder Homöopathen erfolgen.
Hebammengeprüft

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