Keuchhusten (Pertussis) | Windeln.de

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Dr. Anne Hilgendorff

Anne Hilgendorff ist Kinderärztin und Neonatologin, die ihre Arbeit mit Kindern von der Geburt an schätzt. Sie engagiert sich in der Klinik, Nachsorge und Forschung, um neue Wege für Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu finden.

Alle Beiträge des Experten

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Keuchhusten ist kein harmloser Husten. Auch wenn die Zahl der schwer an Keuchhusten erkrankten Babys, Kleinkinder und Kinder in Deutschland aufgrund der Impfrate derzeit vergleichsweise (noch) gering ist, ist der einzelne Verlauf vor allem bei Babys und Klein(st)kindern oftmals komplizierter als bei Erwachsenen, da die Erkrankung Atemaussetzer und Erstickungsanfälle verursachen kann.


Daran erkennen Sie Keuchhusten bei Ihrem Kind

Die Ansteckung mit dem Bakterium Bordetella Pertussis erfolgt als Tröpfchenübertragung. Im menschlichen Körper produzieren die Erreger dann ein Gift, das zu starken Hustenanfällen mit Fieber, geröteten Augen, Erbrechen und auch dem Gefühl der Atemnot führt. In der Regel verläuft die Erkrankung in drei Stadien und kann bis zu 18 Wochen andauern. Die Inkubationszeit beträgt sieben bis 20 Tage.

1. Stadium:

Zu Beginn der Erkrankung ähnelt der Verlauf des Keuchhustens einem Schnupfen, der durch Hustenanfälle begleitet wird. Diese Phase dauert etwa ein bis zwei Wochen an. Der Patient ist in dieser Phase hochansteckend (auch wenn er oder die Familie meist von der schweren Infektion noch gar nichts ahnen).

2. Stadium:

Die Hustenanfälle werden in einem Zeitraum von zwei bis vier Wochen immer stärker und gehen in den typischen, staccatoartigen Husten mit keuchenden Geräuschen beim Einatmen über. Bis zu 50 intensive Hustenanfälle an einem Tag können die Folge sein. Teilweise sind sie mit dem Erbrechen von Schleim verbunden und bringen die Adern in der Bindehaut des Auges zum Platzen.

Das ist nicht gefährlich, führt allerdings zu einem geröteten Augenweiß, welches nach einigen Tagen wieder zurückgeht. Die zweite Phase ist besonders gefährlich für Babys und Kinder, da zu diesem Zeitpunkt der Erkrankung vermehrt Atemnot und Atemstillstände auftreten können.

3. Stadium:

Die starken Symptome klingen in den letzten sechs bis zehn Wochen der Erkrankung langsam ab. Hartnäckige Hustenanfälle halten sich jedoch noch einige Wochen lang.

Da Keuchhusten bei Kleinkindern und Säuglingen zu lebensbedrohlichen Atemaussetzern führen kann, ist eine aufmerksame Überwachung (gegebenenfalls im Krankenhaus) unbedingt notwendig. Dies beurteilt der zuständige niedergelassene Kinderarzt.

Um die eindeutige Diagnose Keuchhusten zu stellen, muss ein Arzt den Erreger mittels einer Blutprobe oder eines tiefen Nasenabstrichs nachweisen.

Die Behandlung von Keuchhusten

Wird Keuchhusten frühzeitig festgestellt, kann eine Behandlung mit Antibiotika den Krankheitsverlauf mildern. Befindet sich ein Patient schon im zweiten Erkrankungsstadium werden eine symptomatische Therapie, die Überwachung der Atmung und körperliche Schonung empfohlen. Bei Patienten mit Vorerkrankungen können die notwendigen Maßnahmen und Therapieentscheidungen abweichen.

Kleine Mahlzeiten und viel Flüssigkeit helfen, den Schleim besser abzuhusten und dem Brechreiz vorzubeugen. Gerade für Babys und Kleinkinder und ihre Eltern sind die Hustenanfälle oftmals sehr beängstigend. Die Eltern können Ruhe, Nähe und Trost vermitteln , damit sich ihr Kleines schnellstmöglich wieder entspannen kann.

Ruhiges Spielen und Bewegung an frischer Luft helfen ebenfalls, den krampfartigen Hustenanfällen vorzubeugen. Wildes Herumtoben und auch herzhaftes Lachen können allerdings hustenauslösend wirken.

Vorbeugend impfen

Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die vorbeugende Impfung gegen Keuchhusten im zweiten, dritten sowie vierten Lebensmonat sowie die Auffrischung im Kindheits-, Jugend- und Erwachsenenalter. Zwar kann eine Impfung eine Ansteckung nicht immer verhindern, jedoch den Verlauf der Krankheit stark abschwächen.

Menschen, die im familiären und beruflichen Umfeld in engem Kontakt mit Säuglingen und Kindern stehen, sollten laut STIKO unbedingt gegen Keuchhusten geimpft sein. Wird die Keuchhustenimpfung im Jugend- und Erwachsenenalter nicht regelmäßig aufgefrischt, besteht wieder Ansteckungsgefahr

Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Daran erkennen Sie Keuchhusten bei Ihrem Kind

Die Ansteckung mit dem Bakterium Bordetella Pertussis erfolgt als Tröpfchenübertragung. Im menschlichen Körper produzieren die Erreger dann ein Gift, das zu starken Hustenanfällen mit Fieber, geröteten Augen, Erbrechen und auch dem Gefühl der Atemnot führt. In der Regel verläuft die Erkrankung in drei Stadien und kann bis zu 18 Wochen andauern. Die Inkubationszeit beträgt sieben bis 20 Tage.

1. Stadium:

Zu Beginn der Erkrankung ähnelt der Verlauf des Keuchhustens einem Schnupfen, der durch Hustenanfälle begleitet wird. Diese Phase dauert etwa ein bis zwei Wochen an. Der Patient ist in dieser Phase hochansteckend (auch wenn er oder die Familie meist von der schweren Infektion noch gar nichts ahnen).

2. Stadium:

Die Hustenanfälle werden in einem Zeitraum von zwei bis vier Wochen immer stärker und gehen in den typischen, staccatoartigen Husten mit keuchenden Geräuschen beim Einatmen über. Bis zu 50 intensive Hustenanfälle an einem Tag können die Folge sein. Teilweise sind sie mit dem Erbrechen von Schleim verbunden und bringen die Adern in der Bindehaut des Auges zum Platzen.

Das ist nicht gefährlich, führt allerdings zu einem geröteten Augenweiß, welches nach einigen Tagen wieder zurückgeht. Die zweite Phase ist besonders gefährlich für Babys und Kinder, da zu diesem Zeitpunkt der Erkrankung vermehrt Atemnot und Atemstillstände auftreten können.

3. Stadium:

Die starken Symptome klingen in den letzten sechs bis zehn Wochen der Erkrankung langsam ab. Hartnäckige Hustenanfälle halten sich jedoch noch einige Wochen lang.

Da Keuchhusten bei Kleinkindern und Säuglingen zu lebensbedrohlichen Atemaussetzern führen kann, ist eine aufmerksame Überwachung (gegebenenfalls im Krankenhaus) unbedingt notwendig. Dies beurteilt der zuständige niedergelassene Kinderarzt.

Um die eindeutige Diagnose Keuchhusten zu stellen, muss ein Arzt den Erreger mittels einer Blutprobe oder eines tiefen Nasenabstrichs nachweisen.

Die Behandlung von Keuchhusten

Wird Keuchhusten frühzeitig festgestellt, kann eine Behandlung mit Antibiotika den Krankheitsverlauf mildern. Befindet sich ein Patient schon im zweiten Erkrankungsstadium werden eine symptomatische Therapie, die Überwachung der Atmung und körperliche Schonung empfohlen. Bei Patienten mit Vorerkrankungen können die notwendigen Maßnahmen und Therapieentscheidungen abweichen.

Kleine Mahlzeiten und viel Flüssigkeit helfen, den Schleim besser abzuhusten und dem Brechreiz vorzubeugen. Gerade für Babys und Kleinkinder und ihre Eltern sind die Hustenanfälle oftmals sehr beängstigend. Die Eltern können Ruhe, Nähe und Trost vermitteln , damit sich ihr Kleines schnellstmöglich wieder entspannen kann.

Ruhiges Spielen und Bewegung an frischer Luft helfen ebenfalls, den krampfartigen Hustenanfällen vorzubeugen. Wildes Herumtoben und auch herzhaftes Lachen können allerdings hustenauslösend wirken.

Vorbeugend impfen

Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die vorbeugende Impfung gegen Keuchhusten im zweiten, dritten sowie vierten Lebensmonat sowie die Auffrischung im Kindheits-, Jugend- und Erwachsenenalter. Zwar kann eine Impfung eine Ansteckung nicht immer verhindern, jedoch den Verlauf der Krankheit stark abschwächen.

Menschen, die im familiären und beruflichen Umfeld in engem Kontakt mit Säuglingen und Kindern stehen, sollten laut STIKO unbedingt gegen Keuchhusten geimpft sein. Wird die Keuchhustenimpfung im Jugend- und Erwachsenenalter nicht regelmäßig aufgefrischt, besteht wieder Ansteckungsgefahr

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