Babys Ernährungsplan
Babys Ernährungsplan: Die ersten 18 Monate
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Hebammengeprüft

Babys Ernährungsplan

Für einen gesunden Start ins Leben benötigt Ihr Baby in den ersten Monaten ausschliesslich die Muttermilch. Sie liefert genau die Nährstoffe, die Ihr Baby für seine Entwicklung benötig. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Muttermilch in den ersten 6 Monaten die beste Nahrung.

huberj
von windeln.ch Redaktion
Tue, 08.08.2017 - 10:22 Thu, 12/02/2021 - 15:58

Muttermilch - so praktisch ist sie

Die in der Muttermilch vorhandenen Antikörper schützen das Baby ausserdem in den ersten Wochen vor Infekten. Stillen ist aber auch für die Bindung zwischen Mutter und Kind von grosser Bedeutung. Vor allem wenn innerhalb der Familie das Allergierisiko erhöht ist, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DEG) im ersten halben Jahr Muttermilch als einzige Nahrung für den Säugling.

Das praktische an der Muttermilch: Sie ist immer verfügbar, richtig temperiert und hygienisch einwandfrei. Wie oft Ihr Baby trinkt, kann es selbstständig bestimmen. Richten Sie sich einfach nach den Bedürfnissen und dem Bedarf Ihres Babys. Keine Sorge: Sie können Ihr Kind mit Muttermilch nicht überfüttern.

Falls das Stillen nicht möglich sein sollte oder Mütter es nicht möchten, können sie auf industriell gefertigte Milchnahrung ausweichen. Speziell auf die Ernährungsbedürfnisse eines Neugeborenen abgestimmt, wird für die ersten Monate die sogenannte Pre-Milch empfohlen. Je nach Alter des Kindes ist die Milchnahrung von der Stufe 1 bis 3 erhältlich. Die Milchnahrung ist mit Vitaminen und Nährstoffen angereichert, die für die gesunde Entwicklung des Kindes wichtig sind.

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Von der Muttermilch zur Beikost

Frühestens zwischen Anfang des 5. und dem 7. Lebensmonats Ihres Babys können Sie ganz langsam mit der Beikost beginnen. Dabei richten Sie sich am besten nach den Bedürfnissen und dem Interesse Ihres kleinen Lieblings. Einige Kinder interessieren sich schon früh für das Essen der Eltern und möchten unbedingt probieren.

Andere Babys lassen sich partout nicht davon abbringen, Muttermilch bzw. Milchnahrung aus dem Fläschen zu trinken. Wie in vielen anderen Situationen mit Kindern gilt auch beim Essen: Haben Sie bitte Geduld mit Ihrem Kind und überstürzen Sie nichts.

Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Ihr Kind anfangs nur zwei Löffel von seinem Brei essen möchte. Schon alleine für die Hand-Mund-Koordination brauchen die Kinder etwas Übung.
Das Prinzip der Beikost: Die Stillmahlzeiten Ihres Babys werden nach und nach durch drei Breimahlzeiten ersetzt.

Frühestens ab dem 8. Monat ist Ihr Kind dann so weit und kann schrittweise am Familienessen teilnehmen. Mit dem Beginn der Beikost haben junge Eltern viele Fragen: Mit welchem Brei beginne ich? Stille ich trotzdem weiter? Welches Gemüse gehört in den ersten Brei? Koche ich selber oder fütter ich fertige Gläschen?

Einen guten Überblick über eine optimale und nährstoffreiche Beikost für Ihr Baby liefert das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund. Anhand einer Ernährungstabelle erfahren Sie, welcher Brei für welches Alter geeignet ist.

Selber kochen oder fertige Babynahrung aus dem Gläschen?

Beim Start in die Beikost sind viele junge Eltern unsicher, ob Sie Ihrem Kind industriell gefertigte Babynahrung aus dem Supermarkt geben sollen oder ob sie täglich mit frischen Zutaten selber kochen. Der Vorteil der selbstgekochten Nahrung gegenüber den fertigen Gläschen: Sie haben die Kontrolle darüber, welche Zutaten in Ihrem Babybrei landen.

Ausserdem bestimmen Sie selbst, welche Gewürze wie zum Beispiel Salz oder Kräuter Sie in welcher Dosierung in Babys Brei geben. Einige Babygläschen sind mit Zutaten wie Salz, Pfeffer oder Zwiebeln für kleine Kinder völlig überwürzt. Ein weiterer Vorteil bei selbstgekochter Babynahrung ist, dass der Geschmack durch die wenigen ausgewählten Zutaten natürlicher ist.

Bei industriell gefertigter Babynahrung liegt der Vorteil darin, dass die Zutaten bei Marken wie zum Beispiel Hipp, Humana, Alete oder Holle aus streng kontrolliertem biologischen Anbau stammen und hygienisch einwandfrei zubereitet wurden.

Bei fertigen Babygläschen sollten Sie dennoch immer einen Blick auf die Zutatenliste werfen: Nicht selten finden Sie dort einen für Kleinkinder zu hohen Gehalt an Zucker oder Eiweiss. Auch unerwünschte Aromen, Nüsse oder sogar Schokolade sind in einigen Brei-Gläschen oder in Instant-Brei zu finden.

Wenn Sie für Ihr Baby selber kochen möchten, sollten Sie darauf achten, Ihre Lebensmittel in Bio-Qualität zu kaufen. Das gilt vor allem für stark belastetes Obst und Gemüse wie zum Beispiel Gurken, Tomaten, Paprika, Salat und Weintrauben. Am besten ist es, wenn Sie frisches, saisonales Gemüse aus Ihrer Region kaufen.

Ein Tipp: Als Alternative zu frischem Bio-Gemüse eignet sich übrigens Tiefkühlware sehr gut. Gemüse wie Möhren, Spinat und Brokkoli werden erntefrisch eingefroren. Bei der Zubereitung müssen Sie jedoch darauf achten, dass das Gemüse nur leicht gedünstet und nicht lange gekocht wird. Nur so bleiben die wichtigen Vitamine und Nährstoffe für Ihr Kind erhalten.

Es ist völlig in Ordnung, zwischen Gläschen-Nahrung und selbstgekochtem Essen zu wechseln. Vor allem unterwegs sind die fertigen Mahlzeiten praktisch, weil Sie direkt aus dem Gläschen gefüttert werden können. Ausserdem sind die Gläschen wesentlich hygienischer als zum Beispiel ungekühltes Essen, das Sie selber zubereitet haben.

Der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei ab dem 5. Monat

Um Ihr Baby ganz langsam auf die neue und aufregende Welt der Nahrungsmittel vorzubereiten, beginnen Sie zunächst mit einem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Dieser Brei ersetzt die Still- bzw. Milchmahlzeit am Mittag. Für einen behutsamen Start bereiten Sie zunächst einen Brei mit nur einer Gemüsesorte zu.

So finden Sie schnell heraus, was Ihr kleiner Schatz mag und noch viel wichtiger: Ob er auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagiert. Ideal für den ersten Gemüsebrei sind übrigens milde Gemüsesorten wie Möhrrübe, Pastinake, Kürbis oder Fenchel, die von Natur aus süss schmecken.

Babys essen diesen Brei sehr gerne, weil sie der Geschmack an die leicht süssliche Muttermilch erinnert. Blähende Gemüse wie zum Beispiel Bohnen sollte Sie lieber ganz von Ihrem Einkaufszettel streichen. Sie sind für Babys schwer verdaulich und können zu Bauchschmerzen führen.

Wenn Ihr Baby den Gemüsebrei gut verträgt, können Sie dem Brei nach einer Woche Kartoffeln hinzufügen und schliesslich eine weitere Woche später ca. 30 g mageres Fleisch von Rind, Kalb, Geflügel oder Schwein. Da die eigenen Eisenreserven des Kindes nach etwa 4 bis 6 Monaten aufgebraucht sind, ist das im Fleisch vorhandene Spurenelement für die Entwicklung wichtig.

Tipp: Sie können bei der Zubereitung des Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breis viel Zeit sparen, indem Sie eine grosse Portion kochen. Kleine Portionen werden in einen Eiswürfelbehälter gefüllt und eingefroren. Für das Mittagessen müssen Sie die Portionen dann nur noch aufwärmen.

Der Milch-Getreide-Brei ab dem 6. Monat

Die Milchmahlzeit am Abend wird zwischen dem 6. und 8. Monat durch durch einen sättigenden Milch-Getreide-Brei ersetzt. Diesen Brei können Sie ganz leicht zubereiten: Sie rühren zunächst Milchpulver nach Packungsangabe an. Die Säuglingsmilch wird dann mit Instant-Getreideflocken und etwas Obstbrei bzw. Obstsaft vermischt. Für den Milch-Getreide-Brei werden glutenfreie Getreide-Flocken wie Hirse, Mais oder Reis empfohlen.

Dieser Brei ist ein hervorragender Eiweiss- und Calciumlieferant und wichtig für die Entwicklung der Zähne und Knochen. Es sind aber auch fertige Milch-Getreidebreie erhältlich, die Sie nur noch mit abgekochtem Wasser anrühren müssen. Bei diesen Breien sollten Sie jedoch unbedingt auf die Zutatenliste schauen: Dort versteckt sich häufig Zucker, Aromastoffe oder Zusätze wie Schokolade.

Der Getreide-Obst-Brei ab dem 7. Monat

Mit etwa 7 Monaten können Sie die letzte Milchmahlzeit mit einem Getreide-Obst-Brei am Vormittag ersetzen. Die Getreide-Flocken werden mit etwas Wasser angerührt und mit vitaminreichem Obst vermengt. Sie können Obstbrei aus dem Gläschen verwenden oder mildes Obst wie zum Beispiel Apfel, Banane oder Birne.

Auf Früchte wie Ananas, Mandarinen oder Orangen sollten Sie unbedingt verzichten. Durch den hohen Säuregehalt bekommen Kinder häufig einen wunden Po. Mit der Einführung des Getreide-Obst-Breis können Sie beginnen, Ihrem Baby zusätzlich Flüssigkeit zu geben. Ideal sind kalorienfreie Getränke wie Leitungswasser sowie ungesüsste Früchte- und Kräutertees.

Um ein für die Zähne schädliches Dauernuckeln zu vermeiden, geben Sie Ihrem Kind am besten einen Becher oder eine Tasse zum trinken.

Ab dem 8. Monat: Vom Brei zur festen Nahrung

Frühestens ab dem 8. Monat können Sie den Vormittags-Brei durch ein Brot ersetzen. Das Brot sollte fein gemahlen sei und keine grossen Körner enthalten. Als Aufstrich eignet sich am Anfang dünne Margarine oder Butter, fettarme Wurst sowie vegetarische Brotaufstriche. Damit Ihrem Kind das Essen leichter fällt, schneiden Sie das Brot am besten in mundgerechte Stücke.

Auch Getreideflocken mit etwas zerdrücktem Obst eignen sich prima als Frühstück. Bei der Mittags-Mahlzeit wird der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei nun nicht mehr fein püriert, sondern nur noch grob mit der Gabel zerdrückt. So kann sich Ihr Kind langsam an stückige Nahrung gewöhnen.

Abends können Sie Ihrem Kind Brot mit fettarmer Wurst oder Frischkäse anbieten. Weiches oder geraspeltes Gemüse ist eine leckere und vitaminreiche Beilage. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund empfiehlt ausserdem zwei Zwischenmahlzeiten pro Tag. Dafür eignen sich kleine Obst- und Gemüseportionen, Müsli, Joghurt sowie knusprige Mais- und Reiswaffeln.

12. bis 18. Monat: Ausgewogene Kinderernährung

Nach dem 10. Monat können Sie Ihr Kind langsam auf das normale Familienessen umstellen. Statt mehrerer kleiner Portionen sollen sich die Kinder an drei grosse Hauptmahlzeiten und kleine Snacks zwischendurch gewöhnen. Vor allem lernt das Kind in dieser Zeit selbstständig mit seinen Händen zu essen und zu trinken.

Sie müssen die Mahlzeiten jetzt nicht mehr speziell für Ihr Kind zubereiten und können viele Lebensmittel ausprobieren. Sie sollten bei den gemeinsamen Mahlzeiten jedoch darauf achten, dass die Speisen nicht überwürzt sind. Vorsicht ist weiterhin bei stark blähenden Lebensmitteln geboten. Eine weitere Richtlinie: Kinder sollten ein- bis zweimal pro Woche Fleisch sowie ein- bis zweimal pro Woche Seefisch essen. Statt Nudeln aus weissem Mehl sollten Sie lieber häufiger die Vollkorn-Variante wählen.

Selbstverständlich können Kinder in diesem Alter zwischendurch auch eine Kleinigkeit naschen, wie zum Beispiel Kekse, Kuchen oder ein paar Gummibärchen. Sie sollten nur darauf achten, dass die Portionen nicht zu gross sind.
Kleinkindern im Alter von 1 bis 2 Jahren wird eine Trinkmenge von 600 ml am Tag empfohlen.

Am besten geben Sie Ihrem Kind Wasser oder ungesüsste Früchtetees. Aber auch gegen eine verdünnte Apfelschorle ist gelegentlich nichts einzuwenden. Streichen sollten Sie dagegen Getränke mit einem hohen Zuckergehalt wie in Limonaden oder puren Fruchtsäften.

Vorsicht bei diesen Lebensmitteln!

Ihr Kind kann mit einem Jahr schon viele Lebensmittel vertragen. Bei folgenden Nahrungsmittel sollten Sie aber vorsichtig sein: Ein absolutes Tabu in den ersten 12 Monaten ist Honig, da die Darmflora bei Säuglingen noch nicht vollständig ausgebildet ist. In dem Naturprodukt können Bakterien enthalten sein, die bei Kindern eine lebensbedrohliche Darminfektion, den sogenannten Botulismus, hervorrufen können.

Aufgrund der Verschluckungsgefahr sollten Sie Ihrem Kind kleine und harte Nahrungsmittel wie zum Beispiel Nüsse, Johannisbeeren oder Sonnenblumenkerne nicht geben. Um schmerzhafte Blähungen zu vermeiden, verzichten Sie bei kleinen Kindern auf Hülsenfrüchte und Kohl.

Ernährungsplan für die ersten 18 Monate im Überblick

  • Von Geburt an bis 6 Monate ist Muttermilch bzw. Milchnahrung die beste Nahrung für Ihr Baby
  • Frühestens ab dem 5. Monat: Beikost-Beginn mit einem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
  • Ab dem 6. Monat: Milch-Getreide-Brei
  • Ab dem 7. Monat: Getreide-Obst-Brei
  • Ab dem 8. Monat: Übergang vom Brei zur festen Nahrung
  • Nach dem 10. Monat langsame Gewöhnung an kindgerechtes Essen mit drei Hauptmahlzeiten und kleinen Zwischenmahlzeiten.

Tricks für die Ernährung von Kleinkindern

Manche Kinder entwickeln schon früh Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel. Wenn Ihr Kind ein kleiner Obst- und Gemüsemuffel ist, versuchen Sie doch einmal, die gesunden Nahrungsmittel hübsch auf einem Teller zu drapieren. Einem lustigen Gesicht aus Gurke, Tomate und Apfel kann (fast) kein Kind widerstehen.

Wenn Sie einen Mixer haben, können Sie milde Obstsorten auch einfach pürieren. Ein schönes Glas mit einem bunten Fruchtsaft und einem Strohhalm wirkt bei Kindern Wunder. Gemüse können Sie übrigens auch prima in einer pürierten Sauce oder in einer Suppe "verstecken".

Baby-led Weaning: Fingerfood statt Brei

Baby-led Weaning ist eine relativ neue Beikost-Variante und heisst so viel wie "Baby-geführte Entwöhnung". Statt Beikost in Breiform zu essen, sollen Babys von Anfang an entscheiden, was und wieviel sie essen möchten. Bei der BLW-Methode, die aus Grossbritannien stammt, wird das Baby nicht gefüttert, sondern isst selbstständig handliche Obst- und Gemüsestücke.

Geeignet sind milde Gemüsesorten wie Mohrrübe, Kartoffeln und Pastinake. Als Ergänzung wird das Baby weiter nach Bedarf gestillt. Mit dem Baby-led Weaning kann wie mit der normalen Beikost ab dem 6. Monat begonnen werden.

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Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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