Rückenschmerzen vorbeugen
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Hebammengeprüft

Rückenschmerzen vorbeugen

Viele Mütter kämpfen in den ersten Monaten mit ihrem Baby vermehrt mit Rückenschmerzen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie reichen von der falschen Tragetechnik über eine problematische Trage-Ausrüstung bis hin zu unvorteilhaften Sitz- und Liegepositionen beim Stillen.

crusoemedia
von windeln.ch Redaktion
Tue, 29.08.2017 - 09:20 Tue, 12/04/2018 - 15:12

Für entspannte Still- und Tragemomente

Auch die Hormone und der von der Schwangerschaft veränderte Körperbau sowie die individuellen Gegebenheiten der Wirbelsäule können Rückenschmerzen verursachen. Die nachfolgenden Tipps zeigen, wie Mamas kurz vor und nach der Geburt Rückenschmerzen vorbeugen können.

Kreuzschmerzen - als Folge von Schwangerschaft und Geburt

Die Lockerung des Bindegewebes sowie die ungewohnte Gewichtsbelastung während der letzten Phase der Schwangerschaft können auch nach der Geburt noch Rückenschmerzen verursachen. Diese Art der Rückenschmerzen verschwindet meist im Laufe der ersten Wochen mit der Rückbildung wieder.

Auch das stärkere Gewicht der Brüste aufgrund der Muttermilch führt mitunter zu Rückenschmerzen. Richtig sitzende Still-Bhs, wie z.B. diese Modelle, können das ungewohnte Gewicht ausgleichen und so Rückenschmerzen vorbeugen. Yoga-Übungen sowie physiotherapeutische Massagen reduzieren ebenfalls Verspannungen.

Auch Rückentraining kann, falls es die Zeit mit dem kleinen Familienmitglied erlaubt, sehr hilfreich sein. Rückbildungsgymnastik-Übungen, die Mamas gemeinsam mit ihren Babys durchführen, sind eine wirksame und ratsame Möglichkeit der Schmerzlinderung und -vorbeugung.

Zusätzlich hilft es, alltäglich auf rückenschonende Bewegungen und Verhaltensweisen im Alltag zu achten. Junge Mamas sollten auch bei Schmerzen aktiv sein und sich normal bewegen, sofern von ärztlicher Seite nichts dagegen spricht.

Schmerzverursachende Fehlhaltungen lassen sich beim Tragen verhindern, indem schwere Gegenstände nicht mit gebeugtem Rücken sondern aus der Hocke heraus nach oben gehoben werden. Ebenfalls ist eine gleichmässige Verteilung des Gewichts wichtig. Da das Bindegewebe vor und nach der Geburt sehr locker ist, sollte anstrengendes Tragen möglichst vermieden werden.

Hohlkreuz und Babytragetuch als Ursache

Sind Babytragegestell oder Tragetuch nicht richtig gebunden, führen diese ebenfalls beim längeren Tragen zu Schmerzen im Rücken. Das ist häufig dann der Fall, wenn die tragende Mama oder der tragende Papa eine Tendenz zum Hohlkreuz haben.
Eine professionelle Trageberatung, die viele Hebammen anbieten, kann präventiv wirken. Ausserdem sollten Sie eines für Sie passendes Tragemodell wählen.

Individuelle Gegebenheiten als Schmerzursache

Da Menschen zu den Traglingen gehören und den engen Körperkontakt für ihre gesunde Entwicklung benötigen, lässt sich das Tragen des Babys kaum vermeiden. Immer wieder wird darüber disktutiert, welche Seite denn nun am besten fürs Tragen geeignet ist. Oder ist vielleicht das Tragen vorne am Bauch die schonendste Methode? Nein! Es gibt keine bessere oder schlechtere Position, denn jeder Rücken ist anders aufgebaut, und genau darauf kommt es an. Damit die Rückenbelastung möglichst gering gehalten wird, empfehlen erfahrene Hebammen und Orthopäden:

  • einen ständigen Wechsel der Tragepositionen, sodass verschiedene Muskelgruppen beansprucht bzw. entlastet werden
  • das Tragen des Babys nah am Körper, um das Tragegewicht weniger stark zu spüren

Das Tragen eines älteren Babys (etwa ab dem 6. Lebensmonat) seitlich auf dem Beckenkamm ist hingegen früherer Meinungen nicht schädlich, sofern der Körperbau und die Wirbelsäulenbeschaffenheit dies auf schmerzfreie Art und Weise zulassen. Diese Trageart fördert die Spreizhaltung und somit die gesunde Entwicklung der Hüfte des Kindes. Allerdings sollte bei dieser Trageweise unbedingt auf eine Abwechslung der Seiten geachtet werden um eine Fehlbelastung zu vermeiden. Eine gute Unterstützung erhält man bei dieser Trageweise mit einem sogenannten Ringsling. Ist das Tragen mit zu grossen Schmerzen verbunden, sollten betroffene Mütter ärztliche sowie alltägliche Hilfe suchen.

Rückenschonende Stillpositionen

Auch für das Stillen gilt: auf rückenfreundliche Positionen achten. Hebammen können hierzu umfassende Tipps und Hinweise geben. Stillkissen helfen Rückenschmerzen vorzubeugen. Ist das Stillkissen beim Sitzen hufeisenförmig um die stillende Mama gelegt, findet ein Baby auf ihm bequem Platz und Halt - ohne minutenlanges, verspanntes Halten im Arm.

Für das Stillen im Liegen lässt sich das Stillkissen wie ein umgekehrtes 'L' positionieren. Diese Position stützt den mütterlichen Nacken und erleichtert dem Baby aufgrund der höheren Liegeposition den Kontakt zur Brust. Auch das Wechseln der Stillpositionen entlastet sowohl die Brüste als auch den Rücken.

Übrigens schon vor der Geburt kann das Stillkissen für Rückenentspannung sorgen. Zwischen den Beinen beim Schlafen auf der Seite platziert, entlastet es den Rücken auf angenehme Weise. Eine Auswahl an schönen Stillkissen finden Sie hier.

Zusammenfassende Tipps zur Rückenschonung junger Mamas:

  • auf rückenschonende Bewegungen und Verhaltensweisen im Alltag achten
  • Rückbildungsgymnastik sowie Yoga-Übungen für entspannenden und rückenstärkenden Effekt
  • häufiger Wechsel der Trage- und Stillpositionen durch Ärzte und Hebammen empfohlen
  • Stillkissen vor der Geburt sowie für ein rückenentlastendes und -schonendes Stillen ratsam

© ehrenberg-bilder - Fotolia.com

 
 
Tipps
von Hebammentipps von Ina Ilmer
  • Eine Akupunkturbehandlung kann sehr wohltuend bei Rückenschmerzen sein oder auch eine sogenannte „heisse Rolle“ die gerne von Physiotherapeuten durchgeführt wird hilft sehr gut. Osteopathische Behandlungen sind in der Schwangerschaft und im Wochenbett auch sehr zu empfehlen.
  • Gerade wenn das Baby von Anfang an getragen wird, ist es durch das steigende Kindsgewicht ein effektives Training für die Rückenmuskulatur, wenn das Baby gut in der Tragehilfe oder dem Tragetuch eingebunden ist.
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Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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