Osteopathische Behandlung bei Babys und Kindern
Babyfüsse, welche massiert werden
/magazin/sites/default/files/artikel/big/2020-08/Osteopathische%20Behandlung%20bei%20Babys%20und%20Kindern_0.jpg
Hebammengeprüft

Osteopathische Behandlung bei Babys und Kindern

Immer mehr Eltern setzen ihre Hoffnung in eine osteopathische Behandlung. Nur mit der Kraft der Hände und sanften manuellen Techniken können Osteopathen bei Babys und Kindern zum Beispiel Schlaf- und Verdauungsstörungen beheben und Schreikinder kommen endlich zur Ruhe.

huberj
von windeln.ch Redaktion
Fri, 30.06.2017 - 12:38 Tue, 12/07/2021 - 14:14

Eine Vielzahl an Beschwerden und chronischen Erkrankungen können gelindert werden

Verspannungen und Blockaden werden im Körper aufgespürt und gelöst. Auf den Einsatz von Medikamenten wird in der Osteopathie vollkommen verzichtet. Gerade bei Kindern reichen in den meisten Fällen etwa drei Sitzungen aus, bis die Beschwerden behoben sind.

Begründet wurde die Lehre der Osteopathie von Andrew Taylor Still (1828-1917), einem amerikanischen Arzt. Er ging davon aus, dass im menschlichen Körper Organe, Knochen, Gewebe oder Gelenke im Idealfall harmonisch miteinander verbunden sind.

Wird diese Einheit jedoch nur an einem Punkt gestört und der Körper gerät aus dem Gleichgewicht, können Krankheitssymptome entstehen. Zur osteopathischen Behandlung gehört, dass der Therapeut diese Störungen mit seinen Händen wahrnimmt und korrigiert.

Während viele Eltern auf die sanfte Wirkung der Osteopathie schwören und von den Ergebnissen begeistert sind, belächeln andere diese ganzheitliche Therapieform. Osteopathie ist aber kein esoterischer Hokus-Pokus, wie viele Menschen vielleicht denken.

Eine seriöse Ausbildung dauert in der Regel 5 Jahre und vermittelt genaue Kenntnisse der menschlichen Anatomie, Physiologie und Biochemie.

Mit seinen Händen kann der Osteopath kleinste Spannungen aufspüren und mithilfe manueller Techniken die Blockaden lösen. Zusätzlich werden die Selbstheilungskräfte des Körpers mobilisiert.

Bei welchen Beschwerden hilft die Osteopathie?

Die Osteopathie ist für viele Eltern interessant, da die sanfte manuelle Behandlung für die Kinder schmerzfrei und frei von Nebenwirkungen ist. Deshalb ist die Osteopathie auch schon für Säuglinge geeignet. Ausserdem wird dem Körper als Einheit Aufmerksamkeit geschenkt und nicht nur die Teilbereiche betrachtet.

An erster Stelle steht ein ausführliches Gespräch mit dem Osteopathen, in dem der Ablauf der Schwangerschaft und der Geburt von Interesse ist. Bei einer sehr schnellen Geburt kann der Druck auf den Kopfbereich und den Hals des Babys so gross sein, dass Verspannungen entstehen können.

Aber auch der enge Geburtskanal kann ein Grund sein, dass sich Schädelknochen und Halswirbel verschieben oder Gefässe eingeengt werden.

In der eigentlichen Therapie sucht der Osteopath dann mit gezielten manuellen Techniken nach Verspannungen. Bei einer Vielzahl von Beschwerden bei Babys und Kindern kann die Osteopathie Abhilfe schaffen:

  • Verdauungsbeschwerden und Koliken
  • Schlafstörungen
  • Symmetriestörung als Folge der Geburt (Schiefhals)
  • Saug- und Schluckstörungen
  • Häufiges Schreien
  • Heuschnupfen und andere Allergien
  • Atemwegserkrankungen
  • Hüftdysplasie
  • Fieberkrämpfe

Hinweis: Bei der Osteopathie handelt es sich um keine Therapie, die Wunder bewirken kann. Die Grenzen einer osteopathischen Behandlung sind bei offenen Wunden, Infekten, Brüchen und akuten, lebensbedrohlichen Notfällen erreicht. Eltern sollten mit ihren Kindern immer erst einen Arzt oder Facharzt aufsuchen, um ernsthafte Erkrankungen und Verletzungen ausschliessen zu können.

Die osteopathische Behandlung ist keine Alternativmedizin, sie kann aber sehr gut begleitend zur Schulmedizin eingesetzt werden.

Teilbereiche der osteopathischen Behandlung

Die Osteopathie wird in drei Bereiche unterteilt: Die parietale Osteopathie beschäftigt sich mit dem Bewegungsapparat des Patienten, also mit Muskeln, Gelenken, Faszien und den Knochen des menschlichen Körpers. Osteopathen wenden verschiedene manuelle Techniken an, um Funktionsstörungen in diesem Bereich zu lösen.

Bei der viszeralen Osteopathie geht es um die Beweglichkeit der Organe und dem stützenden Binde-und Muskelgewebe, welches sie umschliesst. Der Osteopath kann Einschränkungen der Mobilität der Organe erkennen und mit speziellen Griffen beheben.

Der letzte Teilbereich der Osteopathie ist die sogenannte Cranio-Sacral-Therapie und wird häufig zur Behandlung von Babys und Kleinkindern angewandt. Bei diesem Teilbereich liegt der Schwerpunkt auf dem Bereich zwischen dem Schädel (Cranium) und dem Kreuzbein (Sacrum).

Eine Vielzahl an Beschwerden wie zum Beispiel chronische Schmerzen, Migräne, Tinnitus, Stress, sowie der sogenannte Schiefhals bei Babys können mit dieser Therapie behandelt werden. Osteopathen gehen ausserdem davon aus, dass Veränderungen des craniosacralen Pulses für Lernschwierigkeiten oder Hyperaktivität verantworlich sein können.

Bei der Behandlung wird ein sanfter Druck auf die Schädelknochen erzeugt. Diese minimalen Bewegungen sollen sich schliesslich über die Wirbelsäule und die Nervenbahnen auf die Funktionen des Körpers übertragen.

Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Die osteopathische Behandlung in der Schweiz hängt von den Versicherungsbedingungen der jeweiligen Krankenkasse ab.

Für Eltern ist es deshalb ratsam, sich vor einer Sitzung beim Osteopathen bei ihrer Krankenkasse genau zu informieren. Eine Therapiestunde ist mit Kosten zwischen 90 und 150 CHF nicht ganz billig.

Wie finde ich einen passenden Osteopathen?

In der Schweiz ist eine Prüfung vor der interkantonalen Prüfungskommission der GDK (= Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren) für Osteopathen Pflicht. Somit können Sie sich bei einem Osteopathen in der Schweiz sicher sein, in guten Händen zu sein.

Wenn Sie einen erfahrenen Osteopathen in Ihrer Nähe suchen, kann Ihnen Ihr Kinderarzt häufig weiterhelfen. Aber auch im Freundeskreis oder in der Krabbelgruppe gibt es immer mehr Eltern, die mittlerweile Erfahrung mit der sanften osteopathischen Behandlung gemacht haben und Kontaktadressen weitergeben können.

 

Fazit
Osteopathie ist eine ganzheitliche manuelle Therapie
Der Körper wird als Einheit betrachtet
Verspannungen und Blockaden können gelöst werden
Therapie ist schmerzfrei und schon für Babys geeignet
Der Beruf des Osteopathen ist nicht geschützt
Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Artikel bewerten
Artikel bewerten
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Newsletter

Unsere Newsletter

Mehr Infos, passend zu Ihren Bedürfnissen!

  • Wertvolle Tipps zu Schwangerschaft und Kindesentwicklung
  • Spannende Angebote & Rabatte
  • 5 € windeln.de Gutschein

Jetzt anmelden