Hausapotheke » Was sollte man für den Notfall zu Hause haben?

Hausapotheke » Was sollte man für den Notfall zu Hause haben?

Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

Alle Beiträge des Experten

Hausapotheke » Was sollte man für den Notfall zu Hause haben?

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Kinder sollten keinen Zugang zu Medikamenten haben – Die Hausapotheke darf in keinem Haushalt fehlen. Bei kleineren Notfällen oder Erkrankungen leisten Medikamente und Verbandsmaterial gute Dienste.


So statten Sie Ihre Hausapotheke für Kinder aus

Eine verstopfte Nase, ein aufgeschürftes Knie oder Kopfschmerzen – kleinere gesundheitliche Probleme gehören zum Alltag einer Familie. Mit einer gut ausgestatteten Hausapotheke bekommen Sie kleine Wehwehchen aber schnell in den Griff.

Das sollten Sie als Grundausstattung im Medizinschrank haben:

  • Schmerzmittel in Form von Saft oder Zäpfchen (z. B. Paracetamol, Ibuprofen)
  • Erkältungsmittel, z. B. Nasentropfen (lassen die Schleimhäute abschwellen), Hustentee (hält die Schleimhäute feucht), Salbeitee (kann Halsschmerzen lindern)
  • Fiebersenkende Mittel (Zäpfchen oder Saft, siehe Schmerzmittel)
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Wundsalbe
  • Pflaster (bunte Motive heitern Kinder auf)
  • Präparate gegen Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Blähungen, Sodbrennen und Verstopfung, (Fencheltee sollte bei Kindern immer im Haus sein)
  • Sterile Mullbinden und Kompressen
  • Persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente
  • Anleitung für die Erste Hilfe
  • Notfall-Rufnummern (am besten bringen Sie die wichtigen Nummern innen an der Tür des Medizinschranks an, legen Sie noch einmal in der Nähe des Telefons bereit und speichern sie im Telefonbuch Ihres Handys)

Das brauchen Sie außerdem noch:

  • Digitales Fieberthermometer (misst die Temperatur ohne Quecksilber)
  • Alkohol zum Desinfizieren des Fieberthermometers
  • Kühlkompressen (am besten im Kühlschrank oder Gefrierfach aufbewahren)
  • Mittel gegen Sonnenbrand, Mückenstiche und Juckreiz (Antihistaminikum)
  • Salbe oder Gel gegen Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen
  • Zeckenzange
  • Pinzette, um Splitter zu entfernen
  • Verbandsmaterial wie Brandwundenverbandpäckchen, Verbandpäckchen, Verbandklammern, Heftpflaster, Sicherheitsnadeln
  • Verbandwatte
  • Schere für Verbandmaterial
  • Wasserdichter Fixierverband
  • Sprühpflaster
  • Zinkpaste, hilft bei wunden Stellen am Po
  • Elektrolytlösung, gleicht bei Durchfall den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt aus
  • Wärmflasche oder Körnerkissen (Wärme hilft bei Bauchschmerzen und Muskelverspannungen)
  • Einmalhandschuhe

Wenn ein Familienmitglied aufgrund einer Allergie oder einer chronischen Erkrankung regelmäßig bestimmte Medikamente einnehmen muss, sollten Sie davon ebenfalls einen entsprechenden Vorrat im Medizinschränkchen haben.

Hausapotheke – was gilt es bei Kindern zu beachten?

Kinder sind eben noch keine kleinen Erwachsenen und dürfen deshalb häufig auch nicht die gleichen Medikamente einnehmen. Arzneimittel für Kinder enthalten oft eine geringere Dosierung oder einen anderen Wirkstoff.

Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin und lassen Sie sich für Kinder geeignete Mittel empfehlen. Nasensprays gibt es beispielsweise extra für Babys, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Misten Sie Ihren Medizinschrank regelmäßig aus

Damit Ihre Hausapotheke immer auf dem neuesten Stand ist, sollten Sie diese mindestens ein Mal im Jahr kontrollieren. Verschreibungspflichtige Medikamente bewahren Sie nur so lange auf, wie diese benötigt und eingenommen werden. Überprüfen Sie bei allen Medikamenten das Haltbarkeitsdatum.

Ist ein Medikament abgelaufen, wird es im Hausmüll entsorgt. Ist ein Produkt bereits länger als sechs Monate angebrochen, muss es ebenfalls aus dem Schränkchen entfernt werden. Vor allem Arzneimittel in Form von Flüssigkeit, Salbe, Gel und Creme sind bei Anbruch nur noch begrenzt haltbar.

Durch den Kontakt mit Sauerstoff kommt es zu Oxidationsprozessen und die Wirksamkeit ist möglicherweise beeinträchtigt. Nasensprays und Augentropfen dürfen ebenfalls nicht unbegrenzt verwendet werden, da sich hier Bakterien ansiedeln können. Durch die Entsorgung verhindern Sie, dass ein Familienmitglied versehentlich zu einem abgelaufenen oder schon lange geöffneten Präparat greift.

So lagern Sie die Arzneimittel richtig

Die Hausapotheke gehört nicht ins Badezimmer oder in die Küche. Achten Sie darauf, Medikamente kühl, dunkel und trocken zu lagern. Gut untergebracht sind Arzneimittel beispielsweise im Flur, im Vorratsraum oder im Schlafzimmer. Ein dort angebrachter Medizinschrank eignet sich perfekt für die Unterbringung.

Sind Kinder mit im Haus, achten Sie darauf, dass sich der Medizinschrank abschließen lässt und die Medikamente für die Kinder unerreichbar sind. Kinder sollten keinen Zugang zu Medikamenten haben. Ihren Medizinschrank sollten Sie immer ordentlich halten, damit Sie das benötigte Medikament im Ernstfall schnell finden.

Noch sicherer gehen Sie, wenn Sie Ihre Medikamente und die Ihrer Kinder getrennt aufbewahren. Sie können auch innerhalb des Schränkchens eine solche Trennung vornehmen und ein Regalbrett für Ihre Kinder reservieren. Bewahren Sie jedes Präparat in der Originalverpackung inklusive Beipackzettel auf. Auf der Verpackung selbst notieren Sie sowohl Kauf- als auch Öffnungsdatum.

Hausapotheke mit Kindern: Lassen Sie sich beraten

Bei der Zusammenstellung einer Hausapotheke sollten Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten lassen.

Holen Sie sich Tipps bei der Zusammenstellung der Medikamente für Ihren Medizinschrank zu Hause und holen Sie bei gesundheitlichen Problemen Ihres Kindes lieber einmal zu viel ärztlichen Rat ein als zu wenig.

Wenn Sie sich im Umgang mit Ihrem Kind noch sicherer fühlen möchten, ist ein Erste-Hilfe-Kurs empfehlenswert. Kurse für Erste Hilfe am Kind werden von verschiedenen Organisationen wie beispielsweise dem Deutschen Roten Kreuz angeboten. Hier lernen junge Eltern, wie ein Kind bei einer Erkrankung oder einem Notfall zu behandeln ist.

Ein solcher Kurs ersetzt weder den Arzt noch die passenden Medikamente in der hauseigenen Apotheke, hilft aber im Notfall das Richtige zu tun.

Den Apotheken-Notdienst nutzen

Es ist Wochenende oder spät in der Nacht? Dann wenden Sie sich an den Notdienst einer Apotheke in Ihrer Nähe. Welche Apotheke aktuell den Notdienst anbietet, erfahren Sie beispielsweise über das Internet. Bei apotheken-umschau.de können Sie eine Suchanfrage starten und eine passende Apotheke finden.

Fazit

  • Der Medizinschrank muss für Kinder unerreichbar sein.
  • Bringen Sie Ihre Hausapotheke kühl, trocken und dunkel unter.
  • Misten Sie Ihren Medizinschrank regelmäßig aus und beschriften Sie angebrochene Medikamente.
  • Achten Sie auf Medikamente, die für Kinder geeignet sind.
  • Holen Sie sich Tipps vom Kinderarzt.
  • Bewahren Sie Notfallnummern griffbereit auf.
Tipp von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • An Homöopathie interessierte Eltern bereichern ihren Medizinschrank noch mit verschiedenen Globuli (z.B. Arnica) und / oder Rescue-Präparaten, die sie z.B. bei Verletzungen verabreichen.
  • Überprüfen Sie bei Wärmflaschen oder Körnerkissen vor dem Auflegen immer, ob die Temperatur für Ihr Kind geeignet ist. Die Haut von Kindern ist gegenüber Wärme deutlich empfindlicher als die von Erwachsenen und es kann leicht zu Verbrennungen kommen.
  • Kühlkompressen sollten bei Kindern nie direkt auf die Haut gelegt, sondern zunächst in ein Stofftuch o.ä. eingewickelt werden.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Eine verstopfte Nase, ein aufgeschürftes Knie oder Kopfschmerzen – kleinere gesundheitliche Probleme gehören zum Alltag einer Familie. Mit einer gut ausgestatteten Hausapotheke bekommen Sie kleine Wehwehchen aber schnell in den Griff.

Das sollten Sie als Grundausstattung im Medizinschrank haben:

  • Schmerzmittel in Form von Saft oder Zäpfchen (z. B. Paracetamol, Ibuprofen)
  • Erkältungsmittel, z. B. Nasentropfen (lassen die Schleimhäute abschwellen), Hustentee (hält die Schleimhäute feucht), Salbeitee (kann Halsschmerzen lindern)
  • Fiebersenkende Mittel (Zäpfchen oder Saft, siehe Schmerzmittel)
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Wundsalbe
  • Pflaster (bunte Motive heitern Kinder auf)
  • Präparate gegen Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Blähungen, Sodbrennen und Verstopfung, (Fencheltee sollte bei Kindern immer im Haus sein)
  • Sterile Mullbinden und Kompressen
  • Persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente
  • Anleitung für die Erste Hilfe
  • Notfall-Rufnummern (am besten bringen Sie die wichtigen Nummern innen an der Tür des Medizinschranks an, legen Sie noch einmal in der Nähe des Telefons bereit und speichern sie im Telefonbuch Ihres Handys)

Das brauchen Sie außerdem noch:

  • Digitales Fieberthermometer (misst die Temperatur ohne Quecksilber)
  • Alkohol zum Desinfizieren des Fieberthermometers
  • Kühlkompressen (am besten im Kühlschrank oder Gefrierfach aufbewahren)
  • Mittel gegen Sonnenbrand, Mückenstiche und Juckreiz (Antihistaminikum)
  • Salbe oder Gel gegen Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen
  • Zeckenzange
  • Pinzette, um Splitter zu entfernen
  • Verbandsmaterial wie Brandwundenverbandpäckchen, Verbandpäckchen, Verbandklammern, Heftpflaster, Sicherheitsnadeln
  • Verbandwatte
  • Schere für Verbandmaterial
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  • Sprühpflaster
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  • Elektrolytlösung, gleicht bei Durchfall den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt aus
  • Wärmflasche oder Körnerkissen (Wärme hilft bei Bauchschmerzen und Muskelverspannungen)
  • Einmalhandschuhe

Wenn ein Familienmitglied aufgrund einer Allergie oder einer chronischen Erkrankung regelmäßig bestimmte Medikamente einnehmen muss, sollten Sie davon ebenfalls einen entsprechenden Vorrat im Medizinschränkchen haben.

Hausapotheke – was gilt es bei Kindern zu beachten?

Kinder sind eben noch keine kleinen Erwachsenen und dürfen deshalb häufig auch nicht die gleichen Medikamente einnehmen. Arzneimittel für Kinder enthalten oft eine geringere Dosierung oder einen anderen Wirkstoff.

Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin und lassen Sie sich für Kinder geeignete Mittel empfehlen. Nasensprays gibt es beispielsweise extra für Babys, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Misten Sie Ihren Medizinschrank regelmäßig aus

Damit Ihre Hausapotheke immer auf dem neuesten Stand ist, sollten Sie diese mindestens ein Mal im Jahr kontrollieren. Verschreibungspflichtige Medikamente bewahren Sie nur so lange auf, wie diese benötigt und eingenommen werden. Überprüfen Sie bei allen Medikamenten das Haltbarkeitsdatum.

Ist ein Medikament abgelaufen, wird es im Hausmüll entsorgt. Ist ein Produkt bereits länger als sechs Monate angebrochen, muss es ebenfalls aus dem Schränkchen entfernt werden. Vor allem Arzneimittel in Form von Flüssigkeit, Salbe, Gel und Creme sind bei Anbruch nur noch begrenzt haltbar.

Durch den Kontakt mit Sauerstoff kommt es zu Oxidationsprozessen und die Wirksamkeit ist möglicherweise beeinträchtigt. Nasensprays und Augentropfen dürfen ebenfalls nicht unbegrenzt verwendet werden, da sich hier Bakterien ansiedeln können. Durch die Entsorgung verhindern Sie, dass ein Familienmitglied versehentlich zu einem abgelaufenen oder schon lange geöffneten Präparat greift.

So lagern Sie die Arzneimittel richtig

Die Hausapotheke gehört nicht ins Badezimmer oder in die Küche. Achten Sie darauf, Medikamente kühl, dunkel und trocken zu lagern. Gut untergebracht sind Arzneimittel beispielsweise im Flur, im Vorratsraum oder im Schlafzimmer. Ein dort angebrachter Medizinschrank eignet sich perfekt für die Unterbringung.

Sind Kinder mit im Haus, achten Sie darauf, dass sich der Medizinschrank abschließen lässt und die Medikamente für die Kinder unerreichbar sind. Kinder sollten keinen Zugang zu Medikamenten haben. Ihren Medizinschrank sollten Sie immer ordentlich halten, damit Sie das benötigte Medikament im Ernstfall schnell finden.

Noch sicherer gehen Sie, wenn Sie Ihre Medikamente und die Ihrer Kinder getrennt aufbewahren. Sie können auch innerhalb des Schränkchens eine solche Trennung vornehmen und ein Regalbrett für Ihre Kinder reservieren. Bewahren Sie jedes Präparat in der Originalverpackung inklusive Beipackzettel auf. Auf der Verpackung selbst notieren Sie sowohl Kauf- als auch Öffnungsdatum.

Hausapotheke mit Kindern: Lassen Sie sich beraten

Bei der Zusammenstellung einer Hausapotheke sollten Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten lassen.

Holen Sie sich Tipps bei der Zusammenstellung der Medikamente für Ihren Medizinschrank zu Hause und holen Sie bei gesundheitlichen Problemen Ihres Kindes lieber einmal zu viel ärztlichen Rat ein als zu wenig.

Wenn Sie sich im Umgang mit Ihrem Kind noch sicherer fühlen möchten, ist ein Erste-Hilfe-Kurs empfehlenswert. Kurse für Erste Hilfe am Kind werden von verschiedenen Organisationen wie beispielsweise dem Deutschen Roten Kreuz angeboten. Hier lernen junge Eltern, wie ein Kind bei einer Erkrankung oder einem Notfall zu behandeln ist.

Ein solcher Kurs ersetzt weder den Arzt noch die passenden Medikamente in der hauseigenen Apotheke, hilft aber im Notfall das Richtige zu tun.

Den Apotheken-Notdienst nutzen

Es ist Wochenende oder spät in der Nacht? Dann wenden Sie sich an den Notdienst einer Apotheke in Ihrer Nähe. Welche Apotheke aktuell den Notdienst anbietet, erfahren Sie beispielsweise über das Internet. Bei apotheken-umschau.de können Sie eine Suchanfrage starten und eine passende Apotheke finden.

Fazit

  • Der Medizinschrank muss für Kinder unerreichbar sein.
  • Bringen Sie Ihre Hausapotheke kühl, trocken und dunkel unter.
  • Misten Sie Ihren Medizinschrank regelmäßig aus und beschriften Sie angebrochene Medikamente.
  • Achten Sie auf Medikamente, die für Kinder geeignet sind.
  • Holen Sie sich Tipps vom Kinderarzt.
  • Bewahren Sie Notfallnummern griffbereit auf.
Tipp von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • An Homöopathie interessierte Eltern bereichern ihren Medizinschrank noch mit verschiedenen Globuli (z.B. Arnica) und / oder Rescue-Präparaten, die sie z.B. bei Verletzungen verabreichen.
  • Überprüfen Sie bei Wärmflaschen oder Körnerkissen vor dem Auflegen immer, ob die Temperatur für Ihr Kind geeignet ist. Die Haut von Kindern ist gegenüber Wärme deutlich empfindlicher als die von Erwachsenen und es kann leicht zu Verbrennungen kommen.
  • Kühlkompressen sollten bei Kindern nie direkt auf die Haut gelegt, sondern zunächst in ein Stofftuch o.ä. eingewickelt werden.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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