Heißhunger in der Schwangerschaft | windeln.ch

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Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

Alle Beiträge des Experten

Heißhunger in der Schwangerschaft | windeln.ch

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Heißhungerattacken sind die ersten Symptome einer Schwangerschaft – Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen der Schwangerschaft. Oft sind Heißhungerattacken sogar eines der ersten Anzeichen dafür, dass ein Baby unterwegs ist. Warum ist das so?


Heißhunger durch die Wirkung der Schwangerschaftshormone

Heißhunger und besondere Gelüste sind in jeder Schwangerschaftsetappe möglich. In den ersten Wochen der Schwangerschaft sind sie jedoch besonders typisch. Der Körper der Mutter stellt sich in dieser Zeit auf die Schwangerschaft und die Versorgung des ungeborenen Babys ein.

Ab dem Zeitpunkt der Empfängnis wird er durch die verschiedenen Schwangerschaftshormone regelrecht geflutet. Die meisten Frauen erleben in der frühen Schwangerschaft, dass sich ihr Geruchs- und Geschmackssinn durch die Wirkung der Hormone stark verändert.

Eine medizinische Theorie besagt, dass vor allem das sogenannte schwangerschaftserhaltende Hormon (Beta-hCG, humanes Choriongonadotropin) die kulinarischen Schwangerschaftsgelüste auslöst.

Durch die Heißhungerattacken holt sich der Körper, was er braucht

Andere Ärzte vertreten die Auffassung, dass sich der Körper der Mutter sowie das Baby durch die Heißhungerattacken holen, was sie brauchen. Durch die Schwangerschaft steigt der Bedarf an Nährstoffen, der Blutzuckerspiegel sinkt schneller ab. Möglicherweise soll Heißhunger auf Süßes einen akuten Energiemangel oder einen Mineralstoffmangel beheben, hinter Heißhungerattacken auf Fleisch könnte ein Eiweißmangel stehen.

Bei sehr schlanken Frauen können Heißhungerattacken ein Zeichen dafür sein, dass der Körper damit beginnen will, Fettreserven aufzubauen. Vorsicht ist bei rohem Fisch und Fleisch sowie Rohmilchkäse angesagt. Da diese Lebensmittel gefährliche Keime enthalten können, sollten sie von schwangeren Frauen auch bei Heißhunger darauf nicht genossen werden.

Auch psychische Faktoren können Heißhunger zur Folge haben

Auch die Psyche kann bei den Heißhungerattacken eine Rolle spielen. Vielleicht haben Sie sich in nicht-schwangeren Zeiten sehr bewusst ernährt und stark auf Ihre Figur geachtet – und sehen Ihre Ernährung jetzt entspannter, da sich Ihr Körper ohnehin verändert. Andere Frauen kompensieren mit ihren Schwangerschaftsgelüsten möglicherweise Phasen, in denen sie sich seelisch etwas angeschlagen fühlen.

Für zwei essen müssen Schwangere nicht!

Für das Baby ist Heißhunger in der Schwangerschaft nicht gefährlich oder ungesund. Ihre Heißhungerattacken müssen Sie aus diesem Grund also nicht bekämpfen. Trotzdem sollten Sie – vor allem, wenn Sie während der Schwangerschaft oft Heißhunger auf «ungesunde» Lebensmittel haben – auf eine ausgewogene Ernährung achten. Beispielsweise kann der Verzehr zu vieler Süßigkeiten einen Schwangerschaftsdiabetes zur Folge haben.

Auch der Zusammenhang zwischen häufigen Heißhungerattacken und einer zu starken Gewichtszunahme ist nicht zu unterschätzen. Nicht schwangere Frauen haben einen Grundbedarf von 2.200 bis 2.400 Kalorien pro Tag. Ab dem Beginn des vierten Schwangerschaftsmonats benötigen sie täglich etwa 250 bis 300 zusätzliche Kalorien. Diese Energiemenge entspricht beispielsweise einem Joghurt und einem Stück Obst oder einem Glas Milch und einem Käsebrot.

Tipps gegen häufige Heißhungerattacken

Häufige Heißhungerattacken können zur Belastung werden, durch die Beachtung einiger Regeln lassen sie sich etwas dämpfen:

  • Regelmäßige Mahlzeiten sorgen dafür, dass Ihr Blutzuckerspiegel relativ stabil bleibt und Sie kein starkes Hungergefühl entwickeln. Optimal sind drei Mahlzeiten am Tag sowie Obst, Gemüse, Joghurt oder Nüsse als gesunde Snacks für zwischendurch.
  • Ein gutes Frühstück ist in der Schwangerschaft besonders wichtig. Auch wenn Sie in den ersten Schwangerschaftswochen unter starker Morgenübelkeit leiden, sollten Sie versuchen, vor dem Start in den Tag wenigstens eine Kleinigkeit zu essen.
  • Bewegung – ein Spaziergang oder Gymnastik – ist ein gutes Mittel, um von einer akuten Heißhungerattacke abzulenken.
  • Machen Sie sich einen Plan, wann Sie sich Ihre Schwangerschaftsgelüste erfüllen wollen und schlemmen Sie dann richtig. Zu anderen Zeiten weichen Sie möglichst auf gesunde Lebensmittel aus.

© L.Klauser – Fotolia.com

Fazit

  • Heißhungerattacken auf bestimmte Lebensmittel kennen fast alle Schwangeren. Oft melden sie sich bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt in der Schwangerschaft.
  • Die Ursachen des Heißhungers sind medizinisch nicht vollständig geklärt. Verschiedene Theorien besagen, dass die Wirkung der Hormone, aber auch Bedürfnisse des Körpers nach bestimmten Nährstoffen dahinter stehen könnten.
  • Für das Baby sind Heißhungerattacken nicht gefährlich oder ungesund. Trotzdem sollten sich die Befriedigung der Schwangerschaftsgelüste und eine gesunde, ausgewogene Ernährung die Waage halten.
Tipp von Hebamme Ina Ilmer
  • Essen für eine Person – Bewegung für zwei! So sollte Ihre Devise in der Schwangerschaft lauten, um sie gesund und beschwerdefrei genießen zu können
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Heißhungerattacken sind die ersten Symptome einer Schwangerschaft – Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen der Schwangerschaft. Oft sind Heißhungerattacken sogar eines der ersten Anzeichen dafür, dass ein Baby unterwegs ist. Warum ist das so?


Heißhunger durch die Wirkung der Schwangerschaftshormone

Heißhunger und besondere Gelüste sind in jeder Schwangerschaftsetappe möglich. In den ersten Wochen der Schwangerschaft sind sie jedoch besonders typisch. Der Körper der Mutter stellt sich in dieser Zeit auf die Schwangerschaft und die Versorgung des ungeborenen Babys ein.

Ab dem Zeitpunkt der Empfängnis wird er durch die verschiedenen Schwangerschaftshormone regelrecht geflutet. Die meisten Frauen erleben in der frühen Schwangerschaft, dass sich ihr Geruchs- und Geschmackssinn durch die Wirkung der Hormone stark verändert.

Eine medizinische Theorie besagt, dass vor allem das sogenannte schwangerschaftserhaltende Hormon (Beta-hCG, humanes Choriongonadotropin) die kulinarischen Schwangerschaftsgelüste auslöst.

Durch die Heißhungerattacken holt sich der Körper, was er braucht

Andere Ärzte vertreten die Auffassung, dass sich der Körper der Mutter sowie das Baby durch die Heißhungerattacken holen, was sie brauchen. Durch die Schwangerschaft steigt der Bedarf an Nährstoffen, der Blutzuckerspiegel sinkt schneller ab. Möglicherweise soll Heißhunger auf Süßes einen akuten Energiemangel oder einen Mineralstoffmangel beheben, hinter Heißhungerattacken auf Fleisch könnte ein Eiweißmangel stehen.

Bei sehr schlanken Frauen können Heißhungerattacken ein Zeichen dafür sein, dass der Körper damit beginnen will, Fettreserven aufzubauen. Vorsicht ist bei rohem Fisch und Fleisch sowie Rohmilchkäse angesagt. Da diese Lebensmittel gefährliche Keime enthalten können, sollten sie von schwangeren Frauen auch bei Heißhunger darauf nicht genossen werden.

Auch psychische Faktoren können Heißhunger zur Folge haben

Auch die Psyche kann bei den Heißhungerattacken eine Rolle spielen. Vielleicht haben Sie sich in nicht-schwangeren Zeiten sehr bewusst ernährt und stark auf Ihre Figur geachtet – und sehen Ihre Ernährung jetzt entspannter, da sich Ihr Körper ohnehin verändert. Andere Frauen kompensieren mit ihren Schwangerschaftsgelüsten möglicherweise Phasen, in denen sie sich seelisch etwas angeschlagen fühlen.

Für zwei essen müssen Schwangere nicht!

Für das Baby ist Heißhunger in der Schwangerschaft nicht gefährlich oder ungesund. Ihre Heißhungerattacken müssen Sie aus diesem Grund also nicht bekämpfen. Trotzdem sollten Sie – vor allem, wenn Sie während der Schwangerschaft oft Heißhunger auf «ungesunde» Lebensmittel haben – auf eine ausgewogene Ernährung achten. Beispielsweise kann der Verzehr zu vieler Süßigkeiten einen Schwangerschaftsdiabetes zur Folge haben.

Auch der Zusammenhang zwischen häufigen Heißhungerattacken und einer zu starken Gewichtszunahme ist nicht zu unterschätzen. Nicht schwangere Frauen haben einen Grundbedarf von 2.200 bis 2.400 Kalorien pro Tag. Ab dem Beginn des vierten Schwangerschaftsmonats benötigen sie täglich etwa 250 bis 300 zusätzliche Kalorien. Diese Energiemenge entspricht beispielsweise einem Joghurt und einem Stück Obst oder einem Glas Milch und einem Käsebrot.

Tipps gegen häufige Heißhungerattacken

Häufige Heißhungerattacken können zur Belastung werden, durch die Beachtung einiger Regeln lassen sie sich etwas dämpfen:

  • Regelmäßige Mahlzeiten sorgen dafür, dass Ihr Blutzuckerspiegel relativ stabil bleibt und Sie kein starkes Hungergefühl entwickeln. Optimal sind drei Mahlzeiten am Tag sowie Obst, Gemüse, Joghurt oder Nüsse als gesunde Snacks für zwischendurch.
  • Ein gutes Frühstück ist in der Schwangerschaft besonders wichtig. Auch wenn Sie in den ersten Schwangerschaftswochen unter starker Morgenübelkeit leiden, sollten Sie versuchen, vor dem Start in den Tag wenigstens eine Kleinigkeit zu essen.
  • Bewegung – ein Spaziergang oder Gymnastik – ist ein gutes Mittel, um von einer akuten Heißhungerattacke abzulenken.
  • Machen Sie sich einen Plan, wann Sie sich Ihre Schwangerschaftsgelüste erfüllen wollen und schlemmen Sie dann richtig. Zu anderen Zeiten weichen Sie möglichst auf gesunde Lebensmittel aus.

© L.Klauser – Fotolia.com

Fazit

  • Heißhungerattacken auf bestimmte Lebensmittel kennen fast alle Schwangeren. Oft melden sie sich bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt in der Schwangerschaft.
  • Die Ursachen des Heißhungers sind medizinisch nicht vollständig geklärt. Verschiedene Theorien besagen, dass die Wirkung der Hormone, aber auch Bedürfnisse des Körpers nach bestimmten Nährstoffen dahinter stehen könnten.
  • Für das Baby sind Heißhungerattacken nicht gefährlich oder ungesund. Trotzdem sollten sich die Befriedigung der Schwangerschaftsgelüste und eine gesunde, ausgewogene Ernährung die Waage halten.
Tipp von Hebamme Ina Ilmer
  • Essen für eine Person – Bewegung für zwei! So sollte Ihre Devise in der Schwangerschaft lauten, um sie gesund und beschwerdefrei genießen zu können
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