Uterusruptur (Gebärmutterriss) » Symptome, Ursachen und Behandlung

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windeln.ch Redaktion

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Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

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Uterusruptur (Gebärmutterriss) » Symptome, Ursachen und Behandlung

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Der Gebärmutterriss als lebensbedrohliche Komplikation – Eine Uterusruptur gehört zu den gefährlichsten Komplikationen während der Geburt. Sie kommt bei einer von etwa 1.500 Geburten vor und ist damit relativ selten.


Was ist ein Gebärmutterriss?

Als Uterusruptur (Gebärmutterriss) wird ein Zerreißen der Gebärmutterwand bezeichnet. In der Regel erfolgt sie während der Geburt. Sehr selten kann es auch während der Schwangerschaft zu einem Gebärmutterriss kommen. Außerdem kann das Einwirken stumpfer oder scharfer Gewalt auf die Bauchdecke einer Schwangeren eine Ruptur der Gebärmutterwand zur Folge haben.

Ärzte unterscheiden zwischen zwei Formen einer Uterusruptur:

1. Bei einer kompletten Ruptur reißen alle Schichten der Gebärmuttermuskulatur sowie das die Bauchhöhle auskleidende Bauchfell. Blut, Fruchtwasser, das Kind und die Plazenta gelangen in die freie Bauchhöhle, was zu einer akuten Gefährdung des Lebens der Mutter und des Babys führt.

2. Bei einer sogenannten gedeckten Uterusruptur kommt es zu sogenannten Dehiszenzen – dem Auseinanderweichen der Gewebeschichten einer Uterusnarbe – durch welche die Gebärmutterwand jedoch nicht eröffnet wird und keine Blutungen in die Bauchhöhle erfolgen. Kleinere Rupturen dieser Art verlaufen oft symptomlos. Falls sie bereits während der Schwangerschaft eingetreten sind, werden sie oft erst bei einem späteren Kaiserschnitt bemerkt.

Die meisten Gebärmutterrisse treten am sogenannten Isthmus uteri – dem 0,8 bis 1 cm langen Übergang zwischen dem Gebärmutterhals (Zervix) und dem Körper der Gebärmutter (Korpus) auf. Seltener ist eine schwache Stelle in der Gebärmutterwand davon betroffen. In der Regel entsteht der Riss während der Geburt. Uterusrupturen während der Schwangerschaft sind äußerst selten und auch in der medizinischen Fachliteratur zahlenmäßig kaum belegt.

Symptome einer Uterusruptur

Eine komplette Uterusruptur äußert sich durch einen plötzlichen, scharfen Schmerz im Bauchraum – die betroffenen Frauen haben das Gefühl, dass sie innerlich zerreißen – in ausgeprägter Druckempfindlichkeit sowie dem plötzlichen Aussetzen der Wehen. Durch den Blutverlust machen sich bei der Mutter Anzeichen eines Schocks bemerkbar (blasse Haut, kalter Schweiß, Herzrasen und Blutdruckabfall).

Die Bewegungen des Babys sind nicht mehr zu spüren, seine Herztöne sind verlangsamt oder nicht mehr messbar. Auch bei kleineren, gedeckten Rupturen zeigen sich zum Teil vaginale Blutungen oder Blut im Urin.

Erhöhte Wehentätigkeit möglich

Ein drohender Gebärmutterriss kündigt sich oft schon im Vorfeld durch verschiedene Symptome an, dazu gehört vor allem eine hyperaktive Wehentätigkeit – der sogenannte «Wehensturm» – dessen Ursachen beispielsweise in unüberwindlichen Geburtshindernissen, einer zu hohen körpereigenen Ausschüttung des Wehenhormons Oxytocin oder medizinischen Oxytocin-Gaben (dem sogenannten Wehentropf) liegen können.

Auch Druckschmerzen im unteren Teil der Gebärmutter, das Aufsteigen des sogenannten Bandl-Rings – ein Muskelring, der durch Kontraktionen im oberen Bereiches des Uterus entsteht – über den Bauchnabel hinaus sowie Unruhe- und Angstzustände der Schwangeren können auf eine drohende Uterusruptur verweisen.

Ursachen für Uterusrupturen

Die weitaus meisten Gebärmutterrisse resultieren aus früheren chirurgischen Eingriffen am Uterus, sind also Narbenrupturen. Mögliche Ursachen in diesem Kontext sind:

  • Kaiserschnittnarben von vorangegangenen Geburten
  • Narben, die nach der Ausschälung eines Myoms – einer gutartigen Geschwulst der Gebärmuskulatur – zurückgeblieben sind
  • Narben einer früheren manuellen Plazentalösung
  • Metroplastik – eine Operation, durch die eine Fehlbildung oder Fehlstellung der Gebärmutter korrigiert wird

Risiko für Uterusrupturen nicht hoch

Viele Frauen befürchten nach einem Kaiserschnitt ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Uterusruptur. Je nach Studie liegt das Risiko dafür jedoch nur bei 0,6 bis zwei Prozent. Auch nach einem zweiten Kaiserschnitt ist das Risiko eines Gebärmutterrisses in weiteren Schwangerschaften nicht signifikant erhöht.

Überdehnungsrupturen können durch ein unüberwindliches Hindernis für die Geburt entstehen, beispielsweise durch ein zu enges Becken, sehr ungünstige und verschleppte Lagen des Kindes (beispielsweise Querlagen) oder ein unverhältnismäßig großes Kind entstehen. Als mögliche Ursachen für eine Spontanruptur werden außerdem Hämangiome (Blutschwämme) sowie Endometriose (Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut) angesehen.

Welche Behandlungs- und Vorbeugungsmöglichkeiten gibt es?

Ein drohender oder bereits eingetretener Gebärmutterriss ist immer ein medizinischer Notfall, der eine umgehende Einweisung ins Krankenhaus erfordert. Bei einem «Wehensturm» wird der Arzt zunächst versuchen, durch eine niedrig dosierte intravenöse Gabe von Tokolytika (Wehenhemmern) Stärke und Frequenz der Wehen abzuschwächen und eine Ruptur damit noch zu verhindern.

Der Kreislauf der Schwangeren wird bereits zu diesem Zeitpunkt stabilisiert, auch schockprophylaktische Maßnahmen werden bereits vorgenommen.

Bei einer wehenlosen Uterusruptur – also einem Gebärmutterriss vor dem Einsetzen des Geburtsvorgangs – erfolgt so bald wie möglich die chirurgische Eröffnung der Bauchdecke (Laparoskopie), falls Wehen vorhanden sind, ein Notfall-Kaiserschnitt. Danach wird der Operateur eine Rekonstruktion des Uterus versuchen.

Kann man Uterusrupturen vorbeugen?

Vorbeugen lässt sich einer Uterusruptur nicht immer. Wichtig ist bei zu erwartenden Komplikationen eine entsprechend intensive medizinische Beobachtung der Schwangerschaft. Nach einem vorangegangenen Kaiserschnitt gilt eine Schwangerschaft automatisch als Risikoschwangerschaft, Mutter und Kind werden in diesem Fall besonders engmaschig überwacht.

Bei Auffälligkeiten an der Narbe oder einem aus anderen Gründen erhöhten Risiko für einen Gebärmutterriss wird der Arzt auch für die kommende Geburt einen Kaiserschnitt empfehlen.

© contrastwerkstatt – Fotolia.com

Fazit

  • Eine Uterusruptur (Gebärmutterriss) gehört zu den schwerwiegendsten Komplikationen während der Geburt.
  • Eine komplette Uterusruptur ist ein medizinischer Notfall, bei dem das Leben von Mutter und Kind akut gefährdet ist. Die Behandlung erfolgt durch einen Notfall-Kaiserschnitt.
  • Das Risiko für einen Gebärmutterriss ist nach einem vorangegangenen Kaiserschnitt leicht erhöht. Dein Arzt wird abwägen, ob eine natürliche Geburt vertretbar ist oder ob er von vornherein zu einer Kaiserschnittentbindung rät.
Tipp von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Bei einer Uterusruptur zählt jede Sekunde, du solltest also sofort mit dem Notarzt in die nächste Klinik fahren.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Der Gebärmutterriss als lebensbedrohliche Komplikation – Eine Uterusruptur gehört zu den gefährlichsten Komplikationen während der Geburt. Sie kommt bei einer von etwa 1.500 Geburten vor und ist damit relativ selten.


Was ist ein Gebärmutterriss?

Als Uterusruptur (Gebärmutterriss) wird ein Zerreißen der Gebärmutterwand bezeichnet. In der Regel erfolgt sie während der Geburt. Sehr selten kann es auch während der Schwangerschaft zu einem Gebärmutterriss kommen. Außerdem kann das Einwirken stumpfer oder scharfer Gewalt auf die Bauchdecke einer Schwangeren eine Ruptur der Gebärmutterwand zur Folge haben.

Ärzte unterscheiden zwischen zwei Formen einer Uterusruptur:

1. Bei einer kompletten Ruptur reißen alle Schichten der Gebärmuttermuskulatur sowie das die Bauchhöhle auskleidende Bauchfell. Blut, Fruchtwasser, das Kind und die Plazenta gelangen in die freie Bauchhöhle, was zu einer akuten Gefährdung des Lebens der Mutter und des Babys führt.

2. Bei einer sogenannten gedeckten Uterusruptur kommt es zu sogenannten Dehiszenzen – dem Auseinanderweichen der Gewebeschichten einer Uterusnarbe – durch welche die Gebärmutterwand jedoch nicht eröffnet wird und keine Blutungen in die Bauchhöhle erfolgen. Kleinere Rupturen dieser Art verlaufen oft symptomlos. Falls sie bereits während der Schwangerschaft eingetreten sind, werden sie oft erst bei einem späteren Kaiserschnitt bemerkt.

Die meisten Gebärmutterrisse treten am sogenannten Isthmus uteri – dem 0,8 bis 1 cm langen Übergang zwischen dem Gebärmutterhals (Zervix) und dem Körper der Gebärmutter (Korpus) auf. Seltener ist eine schwache Stelle in der Gebärmutterwand davon betroffen. In der Regel entsteht der Riss während der Geburt. Uterusrupturen während der Schwangerschaft sind äußerst selten und auch in der medizinischen Fachliteratur zahlenmäßig kaum belegt.

Symptome einer Uterusruptur

Eine komplette Uterusruptur äußert sich durch einen plötzlichen, scharfen Schmerz im Bauchraum – die betroffenen Frauen haben das Gefühl, dass sie innerlich zerreißen – in ausgeprägter Druckempfindlichkeit sowie dem plötzlichen Aussetzen der Wehen. Durch den Blutverlust machen sich bei der Mutter Anzeichen eines Schocks bemerkbar (blasse Haut, kalter Schweiß, Herzrasen und Blutdruckabfall).

Die Bewegungen des Babys sind nicht mehr zu spüren, seine Herztöne sind verlangsamt oder nicht mehr messbar. Auch bei kleineren, gedeckten Rupturen zeigen sich zum Teil vaginale Blutungen oder Blut im Urin.

Erhöhte Wehentätigkeit möglich

Ein drohender Gebärmutterriss kündigt sich oft schon im Vorfeld durch verschiedene Symptome an, dazu gehört vor allem eine hyperaktive Wehentätigkeit – der sogenannte «Wehensturm» – dessen Ursachen beispielsweise in unüberwindlichen Geburtshindernissen, einer zu hohen körpereigenen Ausschüttung des Wehenhormons Oxytocin oder medizinischen Oxytocin-Gaben (dem sogenannten Wehentropf) liegen können.

Auch Druckschmerzen im unteren Teil der Gebärmutter, das Aufsteigen des sogenannten Bandl-Rings – ein Muskelring, der durch Kontraktionen im oberen Bereiches des Uterus entsteht – über den Bauchnabel hinaus sowie Unruhe- und Angstzustände der Schwangeren können auf eine drohende Uterusruptur verweisen.

Ursachen für Uterusrupturen

Die weitaus meisten Gebärmutterrisse resultieren aus früheren chirurgischen Eingriffen am Uterus, sind also Narbenrupturen. Mögliche Ursachen in diesem Kontext sind:

  • Kaiserschnittnarben von vorangegangenen Geburten
  • Narben, die nach der Ausschälung eines Myoms – einer gutartigen Geschwulst der Gebärmuskulatur – zurückgeblieben sind
  • Narben einer früheren manuellen Plazentalösung
  • Metroplastik – eine Operation, durch die eine Fehlbildung oder Fehlstellung der Gebärmutter korrigiert wird

Risiko für Uterusrupturen nicht hoch

Viele Frauen befürchten nach einem Kaiserschnitt ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Uterusruptur. Je nach Studie liegt das Risiko dafür jedoch nur bei 0,6 bis zwei Prozent. Auch nach einem zweiten Kaiserschnitt ist das Risiko eines Gebärmutterrisses in weiteren Schwangerschaften nicht signifikant erhöht.

Überdehnungsrupturen können durch ein unüberwindliches Hindernis für die Geburt entstehen, beispielsweise durch ein zu enges Becken, sehr ungünstige und verschleppte Lagen des Kindes (beispielsweise Querlagen) oder ein unverhältnismäßig großes Kind entstehen. Als mögliche Ursachen für eine Spontanruptur werden außerdem Hämangiome (Blutschwämme) sowie Endometriose (Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut) angesehen.

Welche Behandlungs- und Vorbeugungsmöglichkeiten gibt es?

Ein drohender oder bereits eingetretener Gebärmutterriss ist immer ein medizinischer Notfall, der eine umgehende Einweisung ins Krankenhaus erfordert. Bei einem «Wehensturm» wird der Arzt zunächst versuchen, durch eine niedrig dosierte intravenöse Gabe von Tokolytika (Wehenhemmern) Stärke und Frequenz der Wehen abzuschwächen und eine Ruptur damit noch zu verhindern.

Der Kreislauf der Schwangeren wird bereits zu diesem Zeitpunkt stabilisiert, auch schockprophylaktische Maßnahmen werden bereits vorgenommen.

Bei einer wehenlosen Uterusruptur – also einem Gebärmutterriss vor dem Einsetzen des Geburtsvorgangs – erfolgt so bald wie möglich die chirurgische Eröffnung der Bauchdecke (Laparoskopie), falls Wehen vorhanden sind, ein Notfall-Kaiserschnitt. Danach wird der Operateur eine Rekonstruktion des Uterus versuchen.

Kann man Uterusrupturen vorbeugen?

Vorbeugen lässt sich einer Uterusruptur nicht immer. Wichtig ist bei zu erwartenden Komplikationen eine entsprechend intensive medizinische Beobachtung der Schwangerschaft. Nach einem vorangegangenen Kaiserschnitt gilt eine Schwangerschaft automatisch als Risikoschwangerschaft, Mutter und Kind werden in diesem Fall besonders engmaschig überwacht.

Bei Auffälligkeiten an der Narbe oder einem aus anderen Gründen erhöhten Risiko für einen Gebärmutterriss wird der Arzt auch für die kommende Geburt einen Kaiserschnitt empfehlen.

© contrastwerkstatt – Fotolia.com

Fazit

  • Eine Uterusruptur (Gebärmutterriss) gehört zu den schwerwiegendsten Komplikationen während der Geburt.
  • Eine komplette Uterusruptur ist ein medizinischer Notfall, bei dem das Leben von Mutter und Kind akut gefährdet ist. Die Behandlung erfolgt durch einen Notfall-Kaiserschnitt.
  • Das Risiko für einen Gebärmutterriss ist nach einem vorangegangenen Kaiserschnitt leicht erhöht. Dein Arzt wird abwägen, ob eine natürliche Geburt vertretbar ist oder ob er von vornherein zu einer Kaiserschnittentbindung rät.
Tipp von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Bei einer Uterusruptur zählt jede Sekunde, du solltest also sofort mit dem Notarzt in die nächste Klinik fahren.
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