Ernährung in der Stillzeit
Ernährung in der Stillzeit
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Hebammengeprüft

Ernährung in der Stillzeit

Mit der Ernährung in der Stillzeit macht die Natur es Ihnen denkbar einfach. Um die Muttermilch immer mit der optimalen Menge an Nährstoffen anzureichern, bedient sich Ihr Körper an den eigenen Reserven. Aktuelle wissenschaftliche Studien weisen nach, dass stillende Mütter dabei auf nichts verzichten müssen. Vorsicht ist lediglich bei Genussmitteln - Kaffee, Tee und natürlich Alkohol - geboten.

raucha
von windeln.ch Redaktion
Thu, 22.06.2017 - 15:04 Thu, 11/08/2018 - 10:38

Mit der Ernährung in der Stillzeit macht die Natur es Ihnen denkbar einfach

Die Ernährung in der Stillzeit sollte jedoch besonders ausgewogen sein und für die ausreichende Zufuhr aller wichtigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sorgen. Damit tun Sie nicht nur Ihrem Baby, sondern auch sich selber etwas Gutes.

Ernährung in der Stillzeit - zusätzliche Kalorien sind wichtig

Ihr Körper hat schon während der Schwangerschaft für die Stillzeit vorgesorgt und zusätzliche Energiereserven angelegt. Trotzdem benötigen Sie jetzt zusätzliche Kalorien - und zwar etwas mehr als in der Schwangerschaft. Wie viele das sind, richtet sich nach den Bedürfnissen des Babys sowie danach, ob Sie ausschliesslich stillen oder Sie bereits mit der Gabe von fester Nahrung begonnen haben.

In den ersten vier bis sechs Monaten brauchen Sie für ausschliessliches Stillen zusätzlich 500 kcal pro Tag. Wenn Ihr Kind bereits Breikost zu sich nimmt und parallel dazu gestillt wird, benötigen Sie ab dem sechsten Lebensmonat weniger Extra-Kalorien.

Absolut tabu sind dagegen Fasten oder eine sehr starke Nahrungsreduktion. Durch den plötzlichen Gewichtsverlust werden Giftstoffe aus dem Körperfett gelöst, gelangen in den Blutkreislauf und damit auch in die Muttermilch, was für Ihr Baby gefährlich werden kann. Falls Sie Ihre Kalorienzufuhr langsam reduzieren wollen, beginnen Sie damit frühestens sechs Wochen nach der Geburt - vorher würden Sie damit die Milchproduktion behindern.

Wichtig sind eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse, vollwertige Getreideprodukte und Kartoffeln, sowie Milchprodukte und gelegentlich fettarmes Fleisch. Mit einem ausgewogenen und vielseitigen Speiseplan gehen Sie auf Nummer sicher.

Besonders wichtig für Ihre Ernährung sind beispielsweise Eisen, Jod, Folsäure, Calcium, Vitamin D und langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (LCP).

 

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Ausreichendes Trinken ist während der Stillzeit besonders wichtig. Ihr Körper benötigt mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag. Diesen Bedarf decken Sie am besten durch Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen sowie ungesüsste Früchte- oder Kräutertees.

Gegen eine vegetarische Ernährung in der Stillzeit ist aus medizinischer Sicht nichts einzuwenden. So lange Sie Eier, Milch und idealerweise auch Fisch geniessen, bekommen Sie und Ihr Baby alles, was Sie brauchen. Besonders wichtig ist lediglich eine ausreichende Eisenzufuhr, da bereits die Schwangerschaft Ihren Eisenhaushalt stark beansprucht hat.

Diesen Punkt sollten Sie gegebenenfalls auch mit Ihrem Arzt besprechen. Eine vegane Lebensweise ist in der Stillzeit dagegen nicht empfehlenswert. Durch den kompletten Verzicht auf tierische Produkte besteht das Risiko für eine Unterversorgung an langkettigen Omega-3-Fettsäuren, Eiweiss, Calzium, Eisen, Zink, Vitamin B2, Vitamin B12 und Vitamin D. Das führt zu hohen Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind.

 

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Dass Sie in der Stillzeit milchbildende Speisen und Getränke brauchen, ist übrigens ein Mythos, der wissenschaftlich nicht bewiesen ist. Auf Bier sollten Sie wegen seines Alkoholgehalts ohnehin verzichten. Sogenannte Milchbildungstees - beispielsweise aus Anis, Fenchel, Melisse und Kümmel - wirken aus Expertensicht vor allem auf die Seele: Sie fokussieren Ihre Aufmerksamkeit stärker auf das Stillen, entspannen sich und fördern damit Ihren Milchfluss.

Milupa Profutura mama - Für eine bessere Nährstoffversorgung stillender Mütter

Indem Sie Stillen, geben Sie Ihrem Baby alles, was es braucht. So steigt Ihr Bedarf an einzelnen Nährstoffen um bis zu 60%. Auf Basis unserer ENP*-Forschung zur frühkindlichen Ernährung hat Milupa drei Profutura mama Produkte für die Stillzeit entwickelt.

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Jedes Profutura mama Produkt liefert ganz nach Ihrem Geschmack mit nur einer Portion täglich wertvolle Nährstoffe, die Sie in der Stillzeit vermehrt benötigen und deren Aufnahme in ausreichender Menge oft nicht einfach zu erreichen ist.

Wichtige Hinweise: Nehmen Sie nicht mehr als eine Portion pro Tag von einem dieser Produkte unseres Profutura mama Sortimentes zu sich. Bitte verwenden Sie diese Produkte nicht in Kombination mit Nahrungsergänzungsmitteln, ohne Ihren Arzt zu konsultieren. Die Produkte sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise.

* Early Life Nutritional Programming.

** Diese positive Wirkung von DHA stellt sich ein, wenn täglich 200 mg DHA zusätzlich zu der für Erwachsene empfohlenen Tagesmenge von 250 mg Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden.

Herausforderungen beim Stillen

Eine möglichst lange Stillzeit bietet Ihrem Baby beste Vorrausetzungen für einen optimalen Start ins Leben. Doch viele Mütter stillen früher ab, als sie es ursprünglich planten. Ein häufiger Grund dafür ist Milchstau. Anstatt abzustillen, sollten Sie den Milchfluss anregen, indem Sie Ihr Baby mit viel Ruhe und Geduld immer wieder anlegen.

Sollte es trotz aller Versuche nicht gelingen oder nicht genügend Muttermilch vorhanden sein, sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Kinderarzt.

Blähungen und Allergien - können bestimmte Lebensmittel meinem Baby schaden?

Viele Mütter glauben, dass sie in der Stillzeit auf einige Speisen von vornherein verzichten müssen, da diese ihrem Baby nicht bekommen könnten. Oft wird von Hülsenfrüchten, Kohl und Zwiebeln abgeraten, da sie Blähungen erzeugen. Bestimmte Obstsorten, vor allem Zitrusfrüchte, stehen im Ruf, durch ihren hohen Gehalt an Fruchtsäuren allergische Reaktionen oder einen wunden Po des Babys zu provozieren.

Wissenschaftlich bewiesen ist nichts von alledem. Falls Sie selbst unter Allergien leiden, sollten Sie sich von einem Allergologen zu Ihrer Ernährung in der Stillzeit beraten lassen. Ansonsten gilt, dass Sie zunächst einmal alles essen dürfen, was Ihnen schmeckt.

Meist ist es so, dass Ihr Baby auf Speisen, die Sie auch selber schlecht vertragen, mit Unwohlsein oder Blähungen reagiert - von Ihrem Speiseplan werden Sie solche Lebensmittel automatisch streichen. Zu Irritationen kann es kommen, wenn Sie für Ihr Kind noch ungewohnte und sehr aromatische Gerichte - beispielsweise mit viel Knoblauch - zu sich nehmen:

Beim nächsten Stillen wendet Ihr Baby dann möglicherweise zunächst sein Köpfchen weg. Potentielle Allergene werden Sie in Ihrer Ernährung kaum zu hundert Prozent vermeiden können - und sollen dies auch nicht. Dass Ihr Kind über die Muttermilch mit solchen Stoffen in Berührung kommt, trainiert sein Immunsystem und schützt damit auch bis zu einem gewissen Grad vor späteren Allergien.

Genussmittel - bitte nur in Massen

Mit Genussmitteln sollten Sie während der Stillzeit vorsichtig sein und sie allenfalls in Massen konsumieren. Koffein und Teein gelangen direkt in die Muttermilch. Im Körper Ihres Babys werden sie im Vergleich zu Erwachsenen langsamer abgebaut. Durch einen Koffein-Stau kann Ihr Baby nervös und unruhig werden sowie unter Schlafproblemen leiden. Zwei oder drei Tassen Kaffee oder Schwarztee am Tag sind jedoch meist unbedenklich.

Auf Alkohol sollten Sie vollständig verzichten - die Leber Ihres Babys ist mit seinem Abbau überfordert. Eine halbe bis eine Stunde nach dem Trinken ist die Alkoholkonzentration in der Muttermilch am grössten. Falls Sie sich also doch einmal ein Glas Wein, Sekt oder Bier gönnen möchten: Bitte wirklich nur ein einziges Glas und ausschliesslich abends nach dem letzten Stillen.

Rauchen schadet sowohl der Produktion als auch der Qualität der Muttermilch und sollte bis zum Abstillen Ihres Babys absolut tabu sein. Falls Sie in der Stillzeit Medikamente brauchen, sollten Sie dies vor der Einnahme mit ihrem Arzt besprechen.

Antworten auf die häufigsten Stillfragen

Wir begleiten Sie mit den Expertinnen im Aptawelt Elternservice durch die Stillzeit. Alle verfügen über langjährige Erfahrung und beraten Sie gerne persönlich. Hier haben wir die meistgestellten Fragen für Sie zusammengestellt.

Kann ich mit kleiner Brust stillen?

Ja, das ist genauso möglich wie mit grosser – eine kleine Brust hat lediglich weniger Fettgewebe, für das Stillen verantwortlich sind jedoch die Milchdrüsen. Diese nehmen schon in der Schwangerschaft an Grösse zu, um sich auf das Stillen vorzubereiten. Nach der Stillzeit verkleinern sie sich wieder.

Kann ich in der Stillzeit wieder schwanger werden?

Stillen ist nur bedingt empfängnisverhütend, bei einem Teil der Frauen findet, solange sie stillen, kein Eisprung statt. Aber sicher ist das keineswegs. Am besten sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt über einen stillfreundlichen Empfängnisschutz.

Bewirkt langes Stillen Hängebrüste?

Nein, viel wichtiger ist, was in der Schwangerschaft passiert: Die stärkste Dehnung der Brust findet während der Schwangerschaft statt, nicht während der Stillzeit. Heute geht man davon aus, dass vor allem die Zahl der Schwangerschaften, das Alter der Frau und der Body Mass-Index eine Rolle dabei spielen, ob die Spannkraft des Brustgewebes nachlässt. Ein stabiler Still-BH ist während der Stillzeit zur Unterstützung der Brust dennoch empfehlenswert.

Stimmt es, dass Stillen vergesslich macht?

Ja, schuld ist möglicherweise das Stillhormon Prolaktin, das die Milchsekretion anregt. Gemeinsam mit dem Hormon Oxytocin bewirkt es, dass Mütter das Bedürfnis verspüren, sich vor allem auf ihr Kind zu konzentrieren. Darüber hinaus soll Prolaktin das Vergessen fördern. Doch keine Sorge: Nach der Stillzeit kehrt die gewohnte Gedächtnisleistung zurück.

Darf ich in der Stillzeit Sport treiben?

Sofern Sie dies bereits vor der Schwangerschaft getan haben, spricht nichts dagegen. Es empfiehlt sich, zunächst mit Rückbildungsgymnastik zu beginnen. Zum Schutz Ihres Beckenbodens sollten Sie Sport mit Erschütterungen, wie z. B. Joggen, Seilspringen oder Ballsport, erst nach einem halben Jahr wieder beginnen – nach einem Kaiserschnitt meist später. So hat Ihr Körper Zeit, die gedehnten Muskeln und das Gewebe am Bauch und in der Beckenregion in Ruhe zu straffen. Zu intensiv sollte Ihre sportliche Betätigung jetzt ebenfalls nicht sein. Leistungssport führt zu vermehrter Milchsäurebildung. Dies verändert die Muttermilch geschmacklich und manche Babys lehnen sie dann ab. So warten Sie damit besser bis nach dem Abstillen.

Darf ich in der Stillzeit in die Sauna oder ins Schwimmbad gehen?

In der ersten Zeit nach der Geburt sollten Sie aus hygienischen Gründen auf einen Schwimmbad- oder Saunabesuch verzichten. Bei einem Vollbad zu Hause sollten Sie darauf achten, dass Ihre Brüste und vor allem die Brustwarzen ausserhalb des Badewassers liegen und dadurch nicht mit dem Wochenfluss in Berührung kommen. Später dürfen Sie sich gerne komplett in der Badewanne entspannen. Ist das Wochenbett vorbei, spricht auch nichts gegen einen Schwimmbadbesuch. Vielleicht geniessen Sie ja gemeinsam mit Ihrem Kind einen Babyschwimmkurs. Danach sollten Sie sich mit einer sanften Seife abduschen sowie Chlorwasser und besonders Seifenreste gründlich mit klarem Wasser abspülen. Auf den Saunagang sollten Sie in der gesamten Stillzeit lieber verzichten. Denn die grosse Hitze und das starke Schwitzen können das empfindliche System der Milchbildung stören und sich negativ auf die Milchmenge auswirken.

Ist aktives Abnehmen in der Stillzeit sinnvoll?

Nein, von Reduktionsdiäten während der Stillzeit sollten Sie Abstand nehmen. Führen Sie langfristig zu wenig Energie zu und verlieren Sie zu viel Gewicht, kann sich dies negativ auf die Milchbildung auswirken. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Sie durch einen eingeschränkten Speiseplan zu wenig wichtige Nährstoffe aufnehmen, die Sie selbst jetzt in der Stillzeit in höherer Dosierung Menge als gewöhnlich benötigen. Damit Sie stark für Ihr Baby bleiben, müssen Ihre Nährstoffdepots jetzt gut gefüllt sein. Oft nehmen stillende Mütter ohnehin langsam und ganz natürlich ab, denn sie brauchen zur Milchbildung täglich ca. 500 bis 600 Kalorien mehr. Wichtig ist: Essen Sie, wenn Sie Hunger verspüren, und ernähren Sie sich gesund. Und erlauben Sie sich, zu geniessen.

Kann ich stillen, wenn ich bei der Entbindung einen grossen Blutverlust hatte?

Ja, denn der Eisenverlust in der Stillzeit ist geringer als während einer einzigen Menstruation. Zu beachten ist jedoch, dass Frauen mit hohem Blutverlust häufig einen verspäteten Milcheinschuss haben. Bei Verdacht auf Blutarmut (Anämie) sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden. Eisen können Sie leicht über ein geeignetes Nahrungsergänzungsmittel zuführen. Einen zusätzlichen Eisenbedarf hat Ihr Kind erst nach dem ca. 4.-6. Monaten, also im Beikostalter.

Kann ich stillen, wenn mein Baby krank ist?

Gerade dann sollten Sie weiterstillen, da Ihr Baby jetzt die Schutzstoffe der Muttermilch besonders braucht. Wahrscheinlich wird es aber, solange es krank ist, weniger Appetit haben. Wenn Ihr Baby erbricht oder Durchfall hat, was bei gestillten Kindern relativ selten vorkommt, liefert ihm Muttermilch die Flüssigkeit, die es jetzt dringend braucht. Sie sollten aber Ihren Kinderarzt informieren und zur Sicherheit kurzfristig einen Termin vereinbaren.

Kann ich trotz Krankheit stillen?

In der Regel ja, denn Ihre Muttermilch enthält Schutzstoffe gegen Ihre Krankheit. Ihr Baby ist dadurch vor Ansteckung geschützt. Wenn Sie jedoch Medikamente einnehmen müssen, lassen Sie sich bitte unbedingt von Ihrem Arzt beraten. Prinzipiell sollten stillende Mütter natürlich in der Stillzeit Abstand von Medikamenten nehmen. In unumgänglichen Fällen gibt es aber meist geeignete Medikamente, die das Weiterstillen ermöglichen. Falls nicht, können Sie vor Behandlungsbeginn auch Muttermilch abpumpen und einfrieren.

Brauchen gesunde gestillte Babys zusätzliche Flüssigkeit?

Nein, selbst bei heissem Wetter deckt häufiges Stillen den Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollkommen. Ist ein Baby krank, kann die Zugabe von Wasser oder Tee in Absprache mit dem Kinderarzt sinnvoll sein.

 

Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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